03.09.2008 , 22:35:00 Uhr - Spielbericht - ATz - handball-world.com

Füchse haben nichts zu verschenken: 39:31 gegen Stralsund

In einer Partie, die in 45 Minuten keinen Sieger erkennbar machte, setzten sich am Ende die Aufsteiger vom Vorjahr doch noch deutlich mit 39:31 (18:17) durch. 4125 Zuschauer waren zum ersten Saisonspiel in der Max-Schmeling-Halle und konnte am Ende einen Füchse-Start nach Maß bejubeln. Bei den Füchsen wurde René Boese zum besten Spieler gekürt, erfolgreichster Torschütze war Konrad Wilczynski (10/3), der Torschützenkönig der Saison 2007/08. Ivan Nincevic (9/4) vom Stralsunder HV blieb ihm allerdings dicht auf den Fersen.

Vor dem Spielbeginn honorierten die Füchse ihr Engagement für die Kinder-AIDS-Hilfe Nestwärme e.V. mit einem Scheck in Höhe von 2500 Euro. Zuvor hatten Sie diesen Betrag in einem Benefizspiel gegen eine Berliner Stadtauswahl erspielt und über Spenden gesammelt.

Sportlich hatten die Gastgeber fast alle Spieler an Bord. Rico Goede machte sich zwar gegen seine alten Mannschaftskameraden noch warm, aber zum Einsatz kam er aufgrund seiner Handverletzung nicht. Kjetil Strand und Jonathan Riveria hingegen standen trotz Blessuren im Aufgebot. Der Stralsunder HV hatte im schmalen Kader mit starken Personalsorgen zu kämpfen.

Bei den Füchsen zeigten von Beginn an die „Olympioniken“ Jaszka und El Fakharany, warum sie nach Peking gereist waren. Die beiden Nationalspieler erzielten die ersten drei Treffer für die Füchse Berlin. Nach fünf Minuten stand es 4:2 für die Gastgeber. Die Stralsunder agierten in den ersten Minuten noch etwas nervös und hatten Probleme mit der gut agierenden Abwehr der Berliner. Auch Rene Boese steuerte zwei Treffer zur 7:4-Führung nach neun Minuten bei. „Markus Richwien spielte schwankend in der Vorbereitung, deshalb erhielt Rene das Vertrauen“, kommentierte Jörn-Uwe Lommel die Personalentscheidung. Doch die Männer vom Sund kamen zunehmend besser ins Spiel, mit einem Hechtsprung gelang Michal Bruna der Ausgleich zum 7:7. Nachdem Michal Kubisztal in der 15. Minute einen Abpraller des eigenen Wurfs noch verwandeln konnte, wechselte der SHV den Torwart und brachte Konstantinos Tsilimparis.

Im Angriff der Gäste wurde vor allem Petr Hruby am Kreis stärker und erzielte drei Treffer, so dass die Gäste mit 9:11 nach 19 Minuten auf Tuchfühlung blieben. Füchse-Coach Lommel brachte Sascha Detlof als „umgeschulten“ Kreisläufer ins Spiel. Auf der Gegenseite fand nun auch Ivan Nincevic zu seinen bekannten Torjägerqualitäten und erzielte seinen fünften Treffer zum 14:14-Ausgleich nach 25 Minuten. Danach wurde es kurzfristig leerer auf dem Parkett, als nach Zeitstrafen fünf Füchse vier Stralsunder Spielern gegenüber standen. Nachdem SHV-Trainer Zdenek Vanek seine Auszeit schon genommen hatte, griff auch Jörn-Uwe Lommel 13 Sekunden vor Schluss nochmal zur grünen Karte. Christian Caillat konnte daraufhin den 18:17-Halbzeitstand herstellen.

In den letzten 15 Minuten ziehen die Füchse davon – Stralsund chancenlos

Die zweite Halbzeit ging so knapp weiter, wie die erste aufgehört hat. Beiden Mannschaften gelang es nicht sich abzusetzen, immer wieder schwankte es zwischen knapper Füchseführung und Unentschieden. Doch die dritte Zeitstrafe für Petr Hruby, der zu dem Zeitpunkt bereits fünf Treffer erzielt hatte, traf den SHV empfindlich. Mit dem 24:24 in der 45. Minute hielt Nikolaos Samaras sein Team aber weiter im Spiel. Kurz darauf kam jedoch der Einbruch der Gäste.  In der 51. Minute gelang es dann den Füchsen erstmals wieder einen 3-Tore Abstand zum 29:26 herzustellen. Petr Stochl unterstützte sein Team mit 11 Paraden, davon 2 Strafwürfe, in gewohnter Art. Aber auch Tsilimparis auf der Gegenseite machte eine gute Partie. Dennoch gelang es den Gastgebern den Abstand durch einen „Hattrick“ von Wilczynski auf 34:27 zu vergrößern.

Damit war die Vorentscheidung bereits fünf Minuten vor dem Abpfiff gefallen. Die letzten Minuten konnten die Mannschaften dann noch einmal in die Trickkiste greifen. Der Torschützenkönig vom letzten Jahr zeigte seine Künste mit Dreher-Trickwürfen und der Stralsunder HV schickte Nikolaos Samaras zum Kempa-Trick. Für einen negativen Abgang sorgte Ivan Nincevic, der Mark Bult mit dem Ellenbogen bei einer Abwehraktion niederschlug. Auch wenn es offensichtlich unabsichtlich war, erhielt er die völlig berechtigte rote Karte. Den letzten Füchsetreffer vom Siebenmeterpunkt konnte dann der 20-jährige Nachwuchsspieler Martin Murawski erzielen - sein erster in der Handball-Bundesliga. Am Ende siegten die Füchse Berlin noch deutlich mit 39:31.

Stimmen zum Spiel:

Zdenek Vanek – Trainer Stralsunder HV:
Wir hatten am Ende für Petr Hruby nach der dritten Zeitstrafe keinen Ersatz. Wir haben uns bis zur 48. Minute sehr gut verkauft. Schön wäre es jedoch gewesen, wenn wir am Ende mit 3-4 Toren verloren hätten, denn solch ein deutliches Ergebnis schlägt immer aufs Selbstvertrauen.

Jörn-Uwe Lommel - Füchse Berlin
Wir wollten zwar alle mit aller Kraft kämpfen, aber durch Verletzung und den Olympiaeinsatz von Jaszka und El Fakharany stimmte die Abstimmung noch nicht. So konnten wir unsere Nervosität nicht ablegen. Ab der 45. Minuten haben dann die Kräfte des Gegners nachgelassen. Am Ende kann ich gut mit diesem Spiel leben, denn darauf können wir aufbauen.

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