21.12.2017 , 10:00:00 Uhr - Information - pb

Petar Nenadic im Abschieds-Interview: „Berlin bleibt für mich die beste Stadt der Welt!“

Petar Nenadic bestreitet seine letzten beiden Spiele für die Füchse. Danach wechselt er nach Veszprem.Petar Nenadic bestreitet seine letzten beiden Spiele für die Füchse. Danach wechselt er nach Veszprem.
Nach dreieinhalb Jahren wird Petar Nenadic (31) am 26. Dezember sein letztes Spiel für die Füchse Berlin machen. Der serbische Nationalspieler entwickelte sich bei den Hauptstädtern zu einem der besten Bundesligaspieler, warf 679 Bundesliga-Tore und traf insgesamt 805 Mal für die Füchse. Zum neuen Jahr wird er für den ungarischen Top-Klub KC Veszprem auflaufen. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning: „Wir alle hätten Petar gerne über den Winter hinaus im Trikot der Füchse gesehen. Aufgrund seiner Verdienste haben wir seinem Wechsel nach Veszprem aber zugestimmt. Wir wünschen ihm, dass er sich dort seinen großen Traum, den Gewinn der Champions League, erfüllen wird.“ Das Abschieds-Interview mit Petar Nenadic.

Petar, Du stehst vor deinen letzten beiden Spielen im Füchse-Trikot. Schwingt schon Wehmut mit?

Petar Nenadic: „Es klingt nach einer Floskel, aber zurzeit denke ich noch überhaupt nicht an den Abschied. Wir haben noch zwei richtig wichtige Spiele gegen Erlangen und Magdeburg vor der Brust, in denen ich alles geben möchte. Es wäre das schönste Geschenk für mich, wenn ich mich mit zwei Siegen von den Fans verabschieden könnte. Erst danach kann ich mir Gedanken über den Abschied machen. Ich war nie mit dem Kopf woanders und werde es bis zum Ende des 26. Dezember auch nicht sein.“

Du wechselst zum neuen Jahr nach Ungarn zu KC Veszprem. Wieso ausgerechnet dieser Klub?

„Veszprem, Barca und Kiel – das sind für mich die größten Klubs der Welt. Als das Angebot aus Veszprem kam, wollte ich unbedingt dorthin. Das ist für mich der größte Verein, für den man spielen kann. Ich hoffe, dass mich die Fans verstehen. Ich bin jetzt 31 Jahre alt, also im besten Handball-Alter, und will noch fünf, sechs Jahre auf Top-Niveau spielen. Wieso soll ich diesen Schritt nicht machen? Für mich ist es ein großer Karriere-Traum, noch einmal die Champions League zu gewinnen. Das ist mit Veszprem möglich. Hinzu kommt, dass ich alle Spieler dort kenne. Ich danke den Füchsen, dass sie so großes Verständnis für meine Entscheidung haben.“

Du warst dreieinhalb Jahre bei den Füchsen und damit so lange bei uns wie bei keinem anderen Klub. Kann also nicht ganz so schlimm gewesen sein bei uns, oder…?

Nein, es war sogar sehr großartig. Die Füchse haben mir sehr viel gegeben. Ich war in keinem Verein so lange wie in Berlin. Das hat seine Gründe. In Berlin habe ich mich sehr wohlgefühlt. Mit Dagur, Erlingur und Petko hatte ich drei tolle Trainer. Jeder war auf seine Art und Weise besonders. Jeder Trainer hat in den fast vier Jahren viel mit mir gemacht. Ich habe bei den Füchsen einen großen Schritt in meiner Entwicklung gemacht. Ich war in großen Städten wie Belgrad, Barcelona und Warschau – aber Berlin ist etwas besonders. Für mich bleibt Berlin die beste Stadt der Welt! Ich kann mir sogar vorstellen, hier nach dem Karriereende irgendwann einmal zu wohnen.“

Gab es rückblickend einen besonderen Füchse-Moment, der bei dir hängen geblieben ist?

Ich habe viele große Spiele mit den Füchsen erlebt. Aus diesem Grund fällt es mir sehr schwer, ein Match herauszupicken. Ein ganz besonderer Moment war aber sicher der Finalsieg im EHF-Pokal 2015. Aber auch die beiden Vereinsweltmeisterschaften waren großartig. Ich wurde bei den Füchsen Bundesliga-Torschützenkönig. Wir haben grandiose Siege eingefahren gegen die Löwen, Flensburg, Paris, Barca, Veszprem – das war großartig. Die Füchse werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Am Donnerstag spielen wir in Erlangen, am 26. Dezember steht dann das Match gegen Magdeburg an. Es ist dein Abschiedsspiel. Mit welchem Gefühl gehst du in deine letzten beiden Spiele?

Mit großer Freude. Wir wollen unbedingt zwei Siege holen, das ist klar. Das Spiel gegen Magdeburg wird ganz besonders für mich sein, das ist doch klar. Eine volle Halle, ein ganz starker Gegner, dazu noch Weihnachten für die Menschen hier – einen schöneren Rahmen kann es für einen Abschied eigentlich gar nicht geben.

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