05.02.2016 , 09:18:00 Uhr - Information - EliT

„Motivation, auch mal da stehen zu wollen“ - Kreisläufer Moritz Schade im Interview

Moritz Schade spielt mit der B-Nationalmannschaft vor dem All Star GameMoritz Schade spielt mit der B-Nationalmannschaft vor dem All Star Game
Heute Abend, wenn die Europameister im All Star Game auf eine Auswahl der besten Akteure aus der Bundesliga treffen, wird im Vorspiel gegen den HC Erlangen auch Junior-Fuchs Moritz Schade dabei sein. Markus Baur hat ihn für die B-Nationalmannschaft nominiert. Der 20-Jährige spielt zurzeit in der zweiten Mannschaft der Füchse Berlin in der dritten Liga, steht auch regelmäßig im Kader der Profis und kann schon auf einige Erfolge zurückblicken: So wurde er in der Jugend mehrfach Deutscher Meister und sammelte bereits international Erfahrungen, als er mit den Füchsen den Europapokal und den Super Globe gewann. Im Interview spricht Moritz Schade über seine Nominierung für die B-Nationalmannschaft, seine bisherige Karriere, den Titelgewinn der DHB-Auswahl in Polen und sein großes Ziel.

Wie hast du das furiose Finale der Handball-EM miterlebt?

Ich war mit den Füchse-Profis in Jena. Dort haben wir als Test gegen Leipzig gespielt und dann in der Halle mit etwa 1500 bis 2000 anderen Zuschauern auf dem Videowürfel das Finale angeschaut. Mit den vielen Leuten war das eine super Atmosphäre und einfach ein super Spiel.

Warst du beim Fan-Fest für die „Bad Boys“ in der Berliner Max-Schmeling-Halle –sozusagen vor deiner Haustür – mit dabei?

Ja, das habe ich mir natürlich auch angeschaut. Das war echt beeindruckend. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Fans kommen. Das war für alle jungen Spieler, die da waren, eine Motivation, auch mal da stehen zu wollen.

Ihren nächsten Auftritt haben die frisch gebackenen Europameister beim Allstar Game. Du wirst mit der B-Nationalmannschaft auch vor Ort sein. Hast du mit der Nominierung durch Markus Baur gerechnet?

Für mich kam das total unerwartet. Dass es einmal so weit gehen könnte, daran habe ich bisher noch gar nicht wirklich gedacht. Deswegen war ich extrem überrascht und die Freude war einfach tierisch groß.

Welche Erwartungen hast du an das Spiel? Bist du schon aufgeregt?

Noch bin ich ganz entspannt und ich will versuchen, locker aufzutreten. Es ist immerhin das Vorspiel des Allstar-Games- da kann und will man natürlich zeigen, was man kann. Für uns junge Spieler kann es auch ein Sprungbrett sein – vielleicht kann man dort auf sich aufmerksam machen. Aber wir wollen es auch nicht zu ernst nehmen. Ich freue mich extrem auf das, was kommt. Ich bin ja auch zum ersten Mal dabei, so wird das eine ganz neue Erfahrung für mich.

In deiner noch jungen Karriere gab es schon einige Höhepunkte. Was ist dein persönliches Highlight?

Das größte Highlight war der Super Globe in Katar als wir komplett unerwartet Veszprem und Barcelona geschlagen haben und dann auf einmal Erster wurden. Da gibt es einige Parallelen zu dem Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei der EM. Sie waren auch ein Außenseiter und haben gewonnen. Der Super Globe war ein super Erlebnis für mich. Es war toll, mit den richtig großen Weltstars am Frühstückstisch zu sitzen oder einfach nur mit ihnen Aufzug zu fahren.

Du spielst derzeit hauptsächlich in der zweiten Mannschaft der Füchse in der dritten Liga Nord. Dort seid ihr zurzeit auf dem 15. Tabellenrang und damit auf einem Abstiegsplatz. Was ist da im Verlauf der Rückrunde noch möglich?

Die Hinrunde – da sind wir uns alle einig – lief nicht so wie geplant. Das lag auch daran, dass viele Stammspieler verletzt waren und langwierig ausgefallen sind. Jetzt für die Rückrunde sind wir aber deutlich besser aufgestellt. Wir haben auch einen Punkt im Derby gegen Magdeburg geholt und unser Ziel ist es nun natürlich, das Feld von hinten aufzurollen, um den Abstieg mit aller Macht zu vermeiden.

Du warst aber auch schon einige Male mit den Füchse-Profis unterwegs – in Bundesliga, EHF-Pokal und wie bereits angesprochen beim Super Globe. Wie war das für dich?

Für mich ist jedes Spiel und jede Reise ein richtiges Erlebnis. Das sind die Momente, von denen man schon als kleiner Junge träumt, dass man mit den großen auf der Platte stehen darf vor vielen Zuschauern in den großen Arenen und vielleicht sogar im Fernsehen. Gerade als junger Spieler nimmt man die vielen Eindrücke extrem gerne mit. Die Erfahrungen, die ich sammeln kann, sind für meine weitere Entwicklung Gold wert, denke ich.

Und deine weitere Entwicklung soll in Richtung erste Bundesliga gehen?

Mein Ziel ist es auf jeden Fall Bundesligaspieler zu werden. Daneben ist es natürlich wichtig, verletzungsfrei zu bleiben. Ich will in Zukunft in der Bundesliga voll angreifen. Ob das im nächsten Jahr schon klappt, oder es eine Zwischenstation gibt, wird sich zeigen.

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