27.10.2013 , 22:16:00 Uhr - Information - mak/ATz/handball-world.com

Füchse unterliegen dem HSV mit 32:33 im Fuchsbau

Die Füchse Berlin mussten sich im Spitzenspiel gegen den Champions-League-Sieger HSV Hamburg am Sonntag  mit 32:33 (19:16) geschlagen geben. Hans Lindberg sorgte sechs Sekunden vor dem Ende mit einem verwandelten Siebenmeter für die Entscheidung in der tempo- und abwechslungsreichen Partie. Der Däne war mit zwölf Toren (davon sechs Siebenmeter) bester Werfer der Gäste. Für Berlin war Fredrik Petersen (8/4) am erfolgreichsten. Die Spitzengruppe der Liga bleibt damit weiter eng, die Füchse trennt als Tabellenfünfter nur ein Punkt von Tabellenplatz zwei. 

Das Spitzenspiel eröffnete Andreas Nilsson mit einem akrobatischen Treffer für den HSV, Konstantin Igropulo schlug für Berlin zurück. Die Ausgangslage war oft genug debattiert worden – Berlin wollte gewinnen, Hamburg musste. Entsprechend engagiert ging Hamburg auch zur Sache und legte zunächst vor. Die Füchse blieben dran, spielten homogener, weniger auf Einzelaktionen aus, kamen aber auch immer wieder zu guten Chancen. Mit feiner Täuschung nach außen setzte Igropulo einmal per Individualaktion das 4:4 (8.), dann packte Zachrisson die Berliner Führung drauf. 

Die beiden Defensivreihen hatten zunächst ihre Probleme, auch die Keeper glänzten noch nicht wie vorab erwartet. Es ging  hin und her – Hamburg holte sich die Führung zurück, dann parierte Bitter erstmals im großen Stil gegen Jesper Nielsen, Lindberg bediente Andreas Nilsson und der HSV hatte ein 6:8 (14.) erreicht. Der Vorteil war schnell dahin, es blieb offen. Selten konnte die Abwehr einmal einen Ballgewinn produzieren, dafür spielten beide Teams zu fokussiert im Angriff. 

In der Folge mussten die Füchse Berlin einige Unterzahlsituationen überstehen, und gerieten mit 10:12 ins Hintertreffen. Doch der Kampfgeist der Hausherren, angepeitscht von 9.000 Zuschauern im Fuchsbau Max-Schmeling-Halle, blieb ungebrochen. In doppelter Unterzahl schlug der Ex-Hamburger Fredrik Petersen mit einem sensationellen Hüftwurf zu, ehe sein Team wegen Wechselfehler erneut einen Rückschlag kassierte. Aber Hamburg vertändelte den Ball, Petersen konterte und die Halle tobte – 12:12. Die fast vierminütige Stressphase hatte Berlin gut überstanden und gab nun den Ton an. Nach 25 Minuten kam Petr Stochl für den bislang wenig glücklichen Heinevetter. 

Jaszka war einmal mehr schnell auf den Beinen und zog eine Zeitstrafe gegen den Hamburger Innenblock. Zachrisson nutzte die Überzahl, die Füchse-Deckung legte nun zu und so konnte der gerade eingewechselte Fabian Wiede das 16:14 (27.) nachlegen. Stochl steigerte sich ebenfalls, während der HSV nun immer wieder zu spät kam – wie Davor Dominikovic, der zwei Minuten einsteckte. Raum für Romeros 18:15, der Spanier traf auch zum 19:16 – dem Pausenstand. 

Den besseren Start in Halbzeit zwei erwischte der HSV Hamburg. Die Gastgeber erhielten kurz nacheinander erneut zwei Zeitstrafen und Hamburg egalisierte den Vorsprung so. 20:20 stand es kurz nach dem Wiederanpfiff und erneut war alles offen im Spitzenspiel der stärksten Liga der Welt. Weiter enteilen konnte Hamburg nicht, es wurde früh hektisch: Zeitstrafe Flohr wegen Haltens, Schrittfehler Igroplo, Strafwurf für Hens, Jaszka und Zachrisson jeweils an den Pfosten. Die Umstellung auf den vorgezogenen Domagoj Duvnjak störte die Füchse mächtig, die vor allem Dank Stochl dran blieben und in Minute 43 durch Fredrik Petersen das 24:23 erzielen konnten. Schreckmoment dann, als im Zurücklaufen nach einem tollen Treffer Duvnjak und Nielsen mit den Knien aneinander prallten. Beide konnten aber weiterspielen. 

Igropulo traf derweil zum 26:26 und ging postwendend zwei Minuten auf die Bank, nach Gesichtstreffer gegen Hens. Petersens spektakulärer Schlagwurf hielt Berlin dran, Stochl war zur Stelle, Dominikovic langte zu, Petersen traf zur Berliner Führung per Strafwurf - intensiv ging es in die Schlussphase. Auch nach 53 Minuten beim Stand von 29:29 war noch kein Sieger auszumachen. Beide Trainer wechselten nun die Keeper – Heinevetter sollte in der Schlussphase noch einmal Akzente setzen, der Wechsel von Bitter kam nach einem gehaltenen Siebenmeter gegen Petersen. In doppelter Zeitstrafe – Duvnjkak und vor allem Flohr hatten unbeherrscht reingelangt – traf Zachrisson (30:30, 56.). Weiter in Unterzahl traf der gerade erst eingewechelte Adrian Pfahl, dann klaute Duvnjak den Ball und schickte Jansen in den Konter – 30:32, zwei Minuten vor dem Ende scheinbar die Vorentscheidung. 

Zumal Blazenko Lackovic einen Strafwurf holte und Lindberg die Chance hatte, auf plus drei zustellen. Doch der Däne scheiterte erstmals - am wieder zurückgekehrten Stochl. Es kam Jaszka, der zuvor nach einem Zusammenprall einige Zeit gefehlt hatte, als siebter Mann. Horak traf aus der Distanz und hielt die Berliner Hoffnung am Leben. Diese keimten weiter auf, als Torsten Jansen sich achtzig Sekunden vor Ultimo einen technischen Fehler leistete. Auf der Gegenseite traf Horak erneut – 32:32. Es stand Spitz auf Knopf. Im letzten Angriff holte der HSV einen erneuten Strafwurf plus Zeitstrafe Spoljaric. Sechs Sekunden waren noch auf der Uhr: Lindberg traf und sicherte seinem Team so die zwei Punkte. 

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