28.11.2012 , 01:47:00 Uhr - Information - ATz

Füchse Berlin bleiben Derbysieger: 33:31-Auswärtssieg in Magdeburg

Die Füchse haben sich den dritten Tabellenplatz in der DKB Handball-Bundesliga vorübergehend zurück erkämpft. Mit einem 33:31 (17:13)-Sieg beim Derby in Magdeburg sicherten sich die Berliner Handballer zwei wichtige Punkte zum Anschluss an die Tabellenspitze. Trotz Verletzungssorgen überzeugte das Team mit einer souveränen Mannschaftsleistung, in der Bartlomiej Jaszka mit 8 und Konstantin Igropulo mit 8/3 Treffern als beste Werfer herausstachen. 

Die 6.574 Zuschauer in der Magdeburger Getec Arena sollten ein echtes Derby mit Emotionen, Kampf und Spannung bis in die letzte Minute erleben. Für das erste Ausrufezeichen des Spiels sorgte dabei ein Ex-Magdeburger, der nun mit den Füchsen zu Gast an alter Wirkungsstätte war: Silvio Heinevetter. Der Torhüter der Berliner knüpfte an seine Leistung vom Spiel im Zagreb am Wochenende an und parierte in den ersten Minuten gleich einige Bälle der Hausherren. Im Angriff ersetzten Sellin und Lund die beiden Verletzten Richwien und Christophersen. Die ersten Aktionen der neuen Startsieben wirkten noch etwas unsicher, sodass der SCM mit 4:2 in Führung gehen konnte, doch mit jedem Angriff griffen die Zahnräder besser ineinander. 

So verloren die Gäste den Anschluss nicht und Kapitän Torsten Laen war es, der beim 6:6 ausgleichen konnte. Immer wieder waren es nun die beiden Neuzugänge Konstantin Igropulo und Børge Lund, die bei den Füchsen für Druck aus dem Rückraum sorgten. Zehn Treffer steuerten die beiden Rückraumspieler in den ersten 30 Minuten bei. So war es auch der russische Nationalspieler Igropulo, der die Füchse nach 18 Minuten in Führung brachte und Frank Carstens zu einer Auszeit zwang. Immer wieder hielt Heinevetter, gestützt auf eine solide Abwehr, seinem Team den Rücken frei. So konnten die Gäste die Führung Tor um Tor ausbauen. Bis zur Halbzeit war auf der Anzeigetafel beim 17:13 aus Füchse-Sicht gar ein vier-Tore-Vorsprung zu verzeichnen. 

Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte dann aber dem SCM. Die Füchse hatten von Minute 30 bis 40 das Wurfglück nicht auf ihrer Seite und im Gegenzug nutzten vor allen Dingen die Rückraumakteure der Gastgeber ihre Chancen souverän. Nachdem sich zudem Torsten Laen und Ivan Nincevic in dieser Phase verletzten und zunächst behandelt werden mussten, brauchten die Füchse einige Minuten um sich neu zu ordnen. Nach 38 Minuten konnten die Magdeburger somit zunächst den Ausgleich bejubelten. Die knapp 7.000 Zuschauer in der GETEC-Arena waren nun auch in Derbystimmung und peitschten ihr Team an. 

Doch die Füchse Berlin fanden immer wieder neue Lösungen, um auf den SCM zu reagieren. In den letzten zwanzig Minuten begann dann zudem Bartlomiej Jaszka sich förmlich in einen Rausch zu spielen. Egal welche Abwehrmaßnahme Frank Carstens gegen den quirligen Mittelmann verordnete, Jaszka machte immer wieder Druck und war auch als Torschütze in der Schlussphase sechs Mal erfolgreich. Im Tor gab Dagur Sigurdsson Silvio Heinevetter eine Pause und brachte Petr Stochl von der 48. bis zur 57. Minute. Auch Iker Romero sorgte für Entlastung im Rückraum und trug sich in die Torschützenliste ein. 

Romero hatte dann beim 28:26 für die erste Zwei-Tore-Führung nach längerer Zeit gesorgt und auch das 29:27 erzielt. Carstens nahm nun seine Auszeit, Kneer setzte den Anschluss. Doch die Füchse spielten nun ihre Routine und individuelle Klasse aus, immer wenn ein Treffer nötig war, dann gelang er. Den Anschlusstreffer von Kneer beantwortete Jaszka, den von Weber dann Igropulo und auf den nächsten Kneer-Treffer folgte das 32:30 von Laen. Zwei Minuten blieben dem SCM noch, Weber traf aus schwierigem Winkel. Magdeburg bot sich die Chance zum Ausgleich nach einem erfolglosen Versuch der Berliner, doch Heinevetter war für die letzten drei Minuten zurückgekommen und krönte den Abend aus Füchse-Sicht mit der entscheidenden Parade gegen Grafenhorst. 

Die Füchse ließen sich den Sieg nun nicht mehr nehmen, sie spielten die Zeit herunter und dann sorgte Jaszka mit dem 33:31 für die endgültige Entscheidung. Damit rücken die Füchse Berlin nun vorübergehend wieder auf den dritten Tabellenplatz der stärksten Liga der Welt und treten nun am Wochenende in der Champions League in Minsk an. Das nächste Bundesliga-Heimspiel steht am 5. Dezember in der Max-Schmeling-Halle auf dem Programm, Tickets für die Partie gibt es an der Ticket-Hotline 030 / 4430 4430 oder unter www.fuechse-berlin.de
 
Stimmen zum Spiel
 
Dagur Sigurdsson - Trainer Füchse Berlin:  
Es war wie immer schwierig, aber ich bin der Meinung wir waren die bessere Mannschaft und haben auch verdient gewonnen. Ich bin sehr zufrieden. Wir waren ziemlich angeschlagen mit verletzten Spielern und einige kamen auch während des Spiels noch dazu. Es haben sich aber alle zusammengerissen und gut dagegengehalten. Meine Mannschaft hat Charakter und großen Willen gezeigt, das war ein wichtiger Sieg für uns. 
 
Bob Hanning - Geschäftsführer Füchse Berlin:
Für uns war es nach der Heimniederlage gegen Wetzlar elementar wichtig wieder zurückzukommen. Die Mannschaft hat gegen Zagreb den Willen schon gezeigt und das hat sie auch heute hier mit hingenommen. Wir haben heute auch ein bisschen von der Cleverness profitiert, die wir uns mittlerweile in der Champions League geholt haben.  Das sind immer die Spiele auf Augenhöhe, die in die ein oder andere Richtung kippen können. In letzter Zeit kippt es häufig in unsere Richtung und wenn es nach mir ginge, kann es auch gerne so bleiben. 

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