09.12.2004 , 00:00:00 Uhr - Information - on

Wuppertal mit dem Rücken zur Wand

Am Samstag steht für die Füchse Berlin wiederum eine schwere Auswärtsaufgabe an. Das Team von Georgi Sviridenko muss zum Tabellenvorletzten und Aufsteiger LTV Wuppertal (Anwurf 18.00 Uhr) und will beweisen, dass der herausragende Sieg über Stralsund keine Eintagsfliege war. Allerdings sind die Vorzeichen eher schlecht: bei den andere beiden Aufsteigern (Aurich und Usedom) kassierten die Füchse bereits Niederlagen.


Bisher läuft es für die Füchse auswärts noch nicht rund. Erst einmal konnten die Berliner in der Fremde punkten, als man die HSG Varel nach desolaten ersten 20 Minuten durch eine deutliche Leistungssteigerung bezwang. Normalerweise besitzen die Berliner das Potential, um den Aufsteiger zu bezwingen, zumal die Mannschaft aus dem Spiel gegen den Stralsunder HV zusätzliche Kraft und Selbstvertrauen getankt hat. „Wir spielen komischerweise gegen spielerisch gute Mannschaften immer sehr gut, gegen kämpferische Teams, die den Spielfluss zerstören wollen, haben wir unsere Probleme“, sagt Kapitän Jens Deffke. Wuppertal ist als Aufsteiger sicherlich nicht auf einen Schönheitspreis aus und steht mit dem Rücken zur Wand.

Nach der deutlichen Niederlage beim überraschend gut positionierten TuS Spenge zogen die LTV-Verantwortlichen bereits die Notbremse: Die Kapitänsbinde wechselte von Norbert Gregorz zu Sebastian Aschenbroich, zudem wurde ein Teil der Gehälter eingefroren und soll erst ausbezahlt werden, wenn bis Weihnachten ausreichend gepunktet wird. Die Punkte blieben aber weiterhin aus, allerdings verlor man zuhause gegen die Ahlener SG und auf der Insel Usedom nur jeweils mit einem Tor. Auch gegen Stralsund, das noch immer durch die Klatsche in Berlin geschockt war, zog man sich mit einer 21:24-Niederlage am vergangenen Montag achtbar aus der Affäre.

Der Aufsteiger aus der Regionalliga West will unter dem neuen Trainer Jan Nehrstedt mit einer sehr jungen Mannschaft den Klassenerhalt sichern. Einzig der 36-jährige Routinier Norbert Gregorz, der mit Wuppertal und Minden in die 1. Bundesliga aufstieg, sorgt für etwas Erfahrung. Vom Liga-Konkurrenten HSG Niestetal wechselte der 25 jährige Rückraumspieler Elvir Selmanovic für zunächst zwei Jahre an die Wupper. Der drittbeste Zweitligatorschütze der vergangenen Saison ist sowohl auf der Rückraummitte-, als auch auf der Rückraumlinks-Position einsetzbar, sehr spielstark, aber auch ein Mann für die einfachen Tore.

Der LTV präsentierte sich vor heimischer Kulisse stets als Einheit, während man auswärts phasenweise kopflos agierte. Ähnliche Symptome kennzeichnet die bisherige Füchse-Bilanz. Zwei Punkte gegen Berlin hat man jedenfalls im Wuppertaler Lager fest eingeplant. Die Füchse werden hingegen die Punkte 15 und 16 mit in die Hauptstadt bringen wollen. Es verspricht eine spannende Partie zu werden.

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