26.04.2008 , 10:00:00 Uhr - Vorbericht - MaH

10.000 Fans unterstützen Füchse Berlin gegen THW Kiel

Am Sonntag um 17.00 Uhr empfangen die Füchse Berlin in der Max-Schmeling-Halle die momentan wohl beste Vereinsmannschaft der Welt, den THW Kiel. Im letzten Jahr haben die Kieler noch durch ihre Hilfe in Form eines  Saisoneröffnungsspiels das Projekt Füchse Berlin unterstützt, am Sonntag erwarten die Füchse die Gäste aus dem Norden nun erstmals zu einem Pflichtspiel im Fuchsbau. Durch eine extra für dieses Spiel aufgebaute Zusatztribüne wird eine neue Rekordkulisse in dieser Saison von 10.000 Zuschauern erwartet. Das Vorspiel der Begegnung ist auch zugleich das Hinspiel im Finale um die NOHV Meisterschaft der A-Jugend zwischen der SG Spandau/ Füchse und dem Bramstedter TS. Anpfiff der Begegnung ist 14.30 Uhr. Die Eintrittskarten für das Kiel Spiel haben auch für das Vorspiel Gültigkeit.

In den letzten Jahren hat sich Kiel dank ihres wohl bekanntesten Werbeträgers THW zur „Welthauptstadt“ des Handballs entwickelt.
Für fast alle Bundesligisten, so natürlich auch für die Füchse Berlin, sind die Spiele gegen den aktuellen Champions-League-Gewinner, Deutschen Meister, Supercup Sieger, Europameister der Vereinsmannschaften und DHB Pokalsieger Saisonhöhepunkte, wenngleich diese meist mit mehr oder weniger deutlichen Niederlagen enden.
1904 wurde der Verein als Männer- und Knabenturnverein gegründet, 1923 kam dann die Handballabteilung dazu. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg spielte der THW in der damals höchsten Spielklasse und errang dort zahlreiche Meistertitel. 1957, 1962 und 1963 konnte auch der deutsche Meistertitel in den Norden geholt werden. Ein Jahr nach deren Gründung 1966 stiegen die Kieler in die Handball Bundesliga auf. In den 80er Jahren konnte der THW mit einigen Vizemeistertiteln auf sich aufmerksam machen, bevor 1994 mit Trainer Noka Serdarusic, der als aktiver Spieler auch schon das Füchse Trikot trug, der Erfolg in den Norden kam. Die Kieler Mannschaft holte unter seiner Leitung den ersten Bundesligatitel. Der erneute nationale Triumph 1995 und 1996 demonstrierte die Stärke des THW. 1998 konnte dann erstmals der DHB-Pokal gewonnen werden, dazu der erneute deutsche Meistertitel, der EHF-Pokal sowie das zweite Mal nach 1995 der Supercup. Die nationale Pokal- und Meistertrophäe konnten die Kieler in den folgenden Jahren erfolgreich verteidigen. Mit weiteren Bundesligatiteln 2005, 2006, 2007 ist der THW Kiel der deutsche Rekordmeister. Aber auch international waren die Kieler erfolgreich; 2005 und 2007 der erneute Triumph im Supercup, 2002 und 2004 der wiederholte Erfolg im EHF-Pokal und 2007 der Champions League Sieg machen den THW Kiel zu einem Spitzenverein auf europäischer Ebene.
In dieser Saison konnten sich die Kieler mit Filip Jicha (aus Lemgo) und Börge Lund (aus Nordhorn) mit zwei weiteren Weltklassespielern verstärken und als Favorit auf den Meistertitel in die Runde starten.
Als der THW in der laufenden Saison gegen die unmittelbaren Konkurrenten Flensburg, Hamburg und Nordhorn unterlag, witterte die Konkurrenz schon Morgenluft, aber die Kieler steckten diese Ausrutscher weg und sind jetzt auf dem besten Weg, das Tripple aus der letzten überragenden Saison zu wiederholen.
Zuerst wurde gegen den HSV Hamburg das Finale des DHB-Pokals gewonnen, dann wurde in einem „Spiel für die Geschichtsbücher“, wie die Handball-Woche schrieb, gegen den FC Barcelona im Champions-League-Halbfinale ein 10-Tore-Vorsprung erspielt, von dem man im Rückspiel locker zehren konnte und damit die Finalspiele am 4. und 11. Mai erreichte.
In der Meisterschaft liegen die Zebras momentan auch auf  Kurs. Mit dem ersten Tabellenplatz  und einem Punkt Vorsprung auf den zweiten Flensburg sind die Kieler in der komfortablen Situation die Meisterschaft aus eigener Kraft erreichen zu können. Trotzdem können sich die Kieler in den letzten Spielen auch bei den vermeintlich schwächeren Gegnern keinen Ausrutscher mehr erlauben. Der THW wird dementsprechend auch in Berlin  hoch motiviert sein.
Für die Füchse ist das Spiel am Sonntag nach dem vorzeitig erreichten Klassenerhalt wohl der Saisonhöhepunkt vor ausverkauftem Haus. Wenngleich die Favoritenrolle für das Spiel klar verteilt ist, wird die Mannschaft von Trainer Jörn-Uwe Lommel versuchen sich möglichst teuer zu verkaufen und das Spiel lange offen zu halten. Die Mannschaft kann befreit aufspielen und wer weiß was mit 10.000 lautstarken Fans im Rücken im Fuchsbau alles möglich ist.
Die Begegnung gegen den THW Kiel wird am Sonntag von der Steffel Unternehmensgruppe präsentiert.
Ein Highlight vor der Partie wird sicherlich auch schon das Hinspiel um die NOHV Meisterschaft der A-Jugend. Die Nachwuchsfüchse, von Trainer Bob Hanning werden versuchen im Hinspiel eine möglichst gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu erreichen und hoffen dabei auch schon auf die zahlreiche Unterstützung der Berliner Handballfans.
Handball-Berlin kann sich also auf einen spannenden und spektakulären Nachmittag am Sonntag freuen.
 

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