20.10.2007 , 18:13:00 Uhr - Spielbericht - RM

Füchse mit knapper Niederlage in Wilhelmshaven

Mit 25:26 (14:11) unterlagen die Füchse denkbar knapp beim Wilhelmshavener HV. Zwar parierte Jens Vortmann in der Schlussminute einen Strafwurf, der Ausgleich gelang allerdings nicht mehr. Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Füchse verpasst die eigene Führung auszubauen und gerieten ins Hintertreffen. Im Füchse-Tor konnte Jens Vortmann mit 13/1 Paraden mit seinem Wilhelmshavener Kollegen Adam Weiner gleichziehen, erfolgreichste Schützen waren Kjetil Strand (7/1) und Konrad Wilczynski (7/3).

Für den WIlhelmshavener HV erzielte zwar Renato Rui den ersten Treffer des Spiels, doch nur neun Sekunden später konterte Markus Richwien mit dem Ausgleich. Noch einmal ging der WHV in Führung, bevor René Boese für den Ausgleich und Konrad WIlczynski mit einem Strafwurf für die Gästeführung sorgten, WIlczynski scheiterte mit dem Strafwurf zuvor an Adam Weiner. Fortan nahmen die Füchse das Heft in die Hand, Trainer Jörn-Uwe Lommel wechselte zwischen Abwehr und Angriff erst nach der ersten Welle. Damit übte er Druck auf die ohnehin durch Verletzungen geschwächten Hausherren auf. Bereits in der sechsten Minute beim 2:3 reagierte WHV-Coach Michael Biegler mit einer Auszeit.

In der Folge blieb das Spiel zwar offen, die Füchse aber die dominierendere Mannschaft. Nicht ins spiel fand allerdings Torhüter Petr Stochl, wodurch der WHV wieder vorlegte. Beim 6:5 ging der WHV durch einen Überraschungsvorwurf von Milan Vucicevic noch in Führung, mit einem plötzlichen Hüftwurf lies allerding Kjetil Strand den Wilhelsmhavener Keeper alt aussehen. René Boese konnte für die erneute Führung der Gäste sorgen und Konrad Wilczynski erhöhte mit einem Gegenstoß auf 6:8, bei dem er vom Ballgewinn durch Hany El Fakharany und dessen Zuspiel profitierte. Mt dem verpassten Tor zum 6:9 und der folgenden Zeitstrafe gegen Sascha Detlof verließen die Füchse dann die Siegerstraße. Das 8:9 durch Hany El Fakharany blieb dann auch die letzte Füchse-Führung.

Der Wilhelmshavener HV profiterte von der nachlassenden Konzentration der Gäste und einem starken Rückhalt durch Adam Weiner im Tor. Weiner parierte unter anderem mehrere Gegenstöße der Gäste. Auf der anderen Seite bot zwar auch der eingewechselte Jens Vortmann eine starke Torhüterleistung, immer wieder war dann allerdings der WHV zur Stelle, fing die Abpraller und blieb in Ballbesitz. Am Ende hatten es die Füchse vor allem der Leistung von Jens Vortmann zu verdanken, dass sie zur Halbzeit nur mit 14:11 zurücklagen.

Füchse in derSchlussminute noch mit der Chance zum Ausgleich

Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es dann allerdings wieder die Füchse, die besser ins Spiel fanden. WHV-Coach Michael Biegler konstatierte seinem Team zwar eine Steigerung in der Abwehrleistung, zufrieden war er trotzdem noch nicht: "Unsere Leidenschaft und Aggressivität muss im Rückzugsverhalten beginnen, das hat nicht geklappt." So war es dann Kjetil Strand, der die Füchse meist über Einzelaktionen wieder heranbrachte. Dem norwegischen Spielmacher gelang beim 18:18 in der 40. Minute der letzte Ausgleich.

Bis zur Schlussminute gelang es dann dem WHV immer wieder mit zwei Toren in Führung zu gehen, die Füchse liesen den Anschlusstreffer folgen. Näher als ein Tor kam Berlin allerdings nicht mehr heran, mehrfach verpasten sie den erneuten Ausgleich. Dabei hatten die Hausherren auch die Zuschauer in der Nordfrost Arena hinter sich, die Gästetrainer Jörn-Uwe Lommel als "Hexenkessel" bezeichnete. "Diese Mannschaft verdient jede Untestützung und bekommt sie vom Publikum allemal" dankte Michael Biegler auch seinem Heimpublikum dafür.

Dramatisch wurde dann noch einmal die Schlussphase. In der 57. Minute hatte Konrad Wilczynski bereits das Tor zum 26:25-Endstand erzielt und mehrfach wechselte der Ballbesitz. In der Schlussminute lies der WHV bei angezeigtem passivem Spiel mehrfach den Ball im Rückraum passen, als die Unparteiischen im Moment des Abspiels an den freien Kreisläufer Kristjan Ljubanovic auf Freiwurf wegen eines Fouls entschieden. Ljubanovic versenkte den Ball zwar noch im Tor, doch der Pfiff war bereits erfolgt. Direkt nach dem ausgeführten Freiwurf erhielt der Berliner Frank Schumann für ein Foul eine Zeitstrafe und der WHV bekam einen Strafwurf zugesprochen. Oliver Köhrmann hatte die Chance 40 Sekunden vor Schluss das Spiel endgültig zu entscheiden, doch Jens Vortmann parierte den Siebenmeter. In den verbleibenden Sekunden konnten die Berliner allerdings die Chance zum Ausgleich nicht mehr nutzen. Sechs Sekunden vor Spielende gab es noch einen Freiwurf für Berlin, Toni Kern kam für Vortmann als weiterer Feldspieler ins Spiel. Die Füchse passten den Ball über drei Stationen, der Wurf von Markus Richwien blieb dann allerdings in der Abwehr hängen und der WHV konnte den 26:25-Heimsieg feiern.


Stimmen zum Spiel:

Michael Biegler (Trainer Wilhelmshavener HV):
"Wir haben uns viele Dinge anders vorgestellt, die Abwehr war nicht aggressiv genug. Unsere Leidenschaft und Aggressivität muss im Rückzugsverhalten beginnen, das hat nicht geklappt.
So viele Wechselmöglichkeiten haben wir nicht mehr. Wir haben mit einigen Wechseln auch Glück gehabt.
Zwei Punkte sind hier geblieben, die beide Mannschaften haben wollten. Mehr gibt es zum Spiel nicht zu sagen."

Jörn-Uwe Lommel (Trainer Füchse Berlin):
"Wie sie sich natürlich vorstellen können, bin ich nicht zufrieden. Wir hatten vielleicht auch Pech, dass wir keinen Punkt gewonnen haben.
Wir haben fünf Tempogegenstöße nicht verwertet und fünf Mal hat die Abwehr alles richtig gemacht, der Abpraller landete aber bei Wilhelmshaven. Dazu kamen Fehler im Überzahlspiel. Ich hoffe, dass wi das irgendwann einmal lernen.
Es ist natürlich für mich auch ein positives Zeichen, dass wir uns entwickeln."
Toni Kern hat sich leicht erkältet und ist kurz vor dem Fieber. Ihn mehr zu bringen war bei dem Spielstand und bei der Leistung von Pavel Prokopec nicht nötig."


Wilhelmshavener HV - Füchse Berlin 26:25 (14:11)

Wilhelmshavener HV:
Weiner (1.-60. Minute, 13/1 Paraden), Babin (1 7m, 0 P.)
Rui 6, Vucicevic 4, Schröder 4, O. Köhrmann 4/2, Ljubanovic 3, Binder 3, Gylfason 2, Keim, Bonath, Ch. Köhrmann

Füchse Berlin:
Stochl (1.-13., 1 7m, 1 Parade), Vortmann (13.-60., 13/1 P.)
Strand 7/1, Wilczynski 7/3, Prokopec 4, Boese 3, Richwien 1, Stelmokas 1, El Fakharany 1, Schumann 1, Kern, Detlof, Hartensuer, Bozovic

Zeitstrafen: 10:8 Minuten (Glyfason 2x, Schröder 2x, Rui - Detlof 2x, Schumann, El Fakharany)
Siebenmeter: 2/4 - 4/5 (Schröder am Tor vorbei, O. Köhrmann scheitert an Vortmann - Wilczynski scheitert an Weiner und trifft im Nachwurf)
Schiedsrichter: Jutta Ehrmann (Odenthal) und Susanne Künzig (Karlsruhe)

Spielfilm:
2:2 (5.), 4:4 (10.), 6:7 (15.), 8:9 (20.), 12:10 (25.), 14:11 (HZ),
17:15 (35.), 19:18 (40.), 21:20 (45.), 23:21 (50.), 25:23 (55.), 26:25 (EN)

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