17.06.2021 , 19:28:00 Uhr - Spielbericht - khe

Historischer Auswärtssieg in Flensburg

Rückkehrer Milos Vujovic traf fünfmalRückkehrer Milos Vujovic traf fünfmal
Die Füchse Berlin gewinnen als erste Mannschaft seit Dezember 2017 ein Spiel in der LIQUI MOLY HBL bei der SG Flensburg-Handewitt. Beim 33:29 (14:15) vor 2300 Zuschauern war Hans Lindberg mit elf Treffern bei elf Versuchen erfolgreichster Schütze.

Bei hochsommerlichen Temperaturen vor 2300 Zuschauern ging es heiß her in Flensburg. Die Gastgeber hatten den ersten Angriff, der über zwei Minuten lang ging und in einer Parade von Dejan Milosalvjev endete. Dreimal in Serie hielt der Serbe, sein Landsmann Marsenic traf nach 3:30 Min zum 1:0 für Berlin. Der Hauptstadtklub legte in der Anfangsphase immer wieder vor, war gut im Spiel. Hans Lindberg per Strafwurf zum 3:1 (6.), darauffolgend kamen die Hausherren besser in die Partie und gingen mit einem 3:0-Lauf in Führung (3:4/9.).

Die Abwehr der SG wurde stabiler, die Füchse taten sich fortan immer schwerer. Fabian Wiede konnte in der 15. Minute dann ausgleichen (7:7). Flensburgs Torhüter Bergerud fand immer besser ins Spiel, während Milosavljev bei seinen drei Paraden blieb. Einige strittige Zeitstrafen auf Seiten der Füchse (vier bis zur Pause) machten es Berlin schwer, den Rhythmus beizubehalten. 9:13 (24.) war der größte Rückstand bis zur Pause, den die Siewert-Sieben aber wieder zu Nichte machen konnte. Mit dem Rücken zum Tor traf Marsenic kurz vor der Pause spektakulär zum 14:15-Anschluss, gleichzeitig der Pausenstand.

Nach der Pause zeigte sich die ersten zehn Minuten ein ähnliches Spiel, doch dann kippte die Partie zu Gunsten der Füchse. Hans Lindberg konnte den Ausgleich erzielen (20:20), trotz zwei schneller Treffer der SG steckten die Berliner nicht auf. Jetzt traf auch Lasse Andersson, jeweils zum Anschluss (21:22/22:23). Mit einem 4:0-Lauf war jetzt das Momentum auf Füchse-Seite. Paul Drux zeigte in der zweiten Halbzeit seine ganze Klasse, nutzte seine Stärke im 1 gegen 1. So traf der Kapitän zur 2-Tore-Führung (26:24/50.). In dieser Phase war auch Fredrik Genz ein wichtiger Faktor, der für Milosavljev ins Tor kam und drei wichtige Würfe abwehrte. In den letzten zehn Minuten gaben die Füchse den Ton an, die einfachen Fehler verursachten nun die Hausherren. Die Frische der Berliner zahlte sich aus, die Kraft der Flensburger ließ dagegen nach.

Und sie reichte nicht mehr für Punkte. 11:5 sollte die Statistik der letzten 15 Minuten des Spiels für Berlin aufzeigen. Milos Vujovic, der auch neu ins Spiel kam, glänzte nach langer Verletzungspause. 3:30 vor Schluss fing er in Unterzahl den Pass von Jim Gottfridsson ab und traf per Tempogegenstoß zum vorentscheidenden 30:27. Diesen Vorsprung ließen sich die Füchse nicht mehr nehmen, den Schlusspunkt setzte Torhüter Genz ins verwaiste Tor. Mit 33:29 (14:15) gewinnen die Füchse Berlin in Flensburg und fügen der SG die erste Heimniederlage in der LIQUI MOLY HBL seit Dezember 2017 zu.

SG Flensburg-Handewitt – Füchse Berlin 29:33 (15:14)

Flensburg: Bergerud (9 Paraden), Fritz, Golla 4, Svan 7, Wanne 7/2, Larsen 2, Gottfridsson 6, Röd 3

Berlin: Genz (3 Paraden), Milosavljev (4 Paraden), Wiede 3, Holm 2, Gojun 1, Andersson 4, Lindberg 11/7, Matthes 1, Kopljar 1, Vujovic 5, Marsenic 2, Drux 2

Jaron Siewert: „Wir spielen eigentlich die ganze Zeit gut, auch als wir hinten lagen. Wir hatten halt die Zeitstrafen, die uns wehgetan haben. Nach der Pause geben wir nicht auf und legen sogar noch eine Schippe drauf. Die letzten 10, 12 Minuten waren dann richtig richtig stark. Haben die Hektik nicht mit aufgenommen, trotz der Temperatur und Stimmung kühlen Kopf bewahrt. Die zweite Hälfte spielen wir insgesamt sehr stark und machen 19 Tore in Flensburg.“

Paul Drux bei Sky: „Wir konnten relativ befreit aufspielen, die SG musste da schon mehr überlegen. Und wir hatten den breiteren Kader. Es hat super Spaß gemacht hier, ein geiles Spiel in einer vollen Halle. Ich habe gemerkt, dass die SG defensiver stand und ich habe dann versucht, die Lücken zu reißen. Zum Schluss hatten wir glaube ich ein bisschen mehr Kraft.“

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