06.05.2007 , 00:00:00 Uhr - Information - RM

SG Spandau/Füchse Berlin feiert NOHV-Meisterschaft

Mit einem 26:23-Sieg aus dem Hinspiel bei HC Empor Rostock im Rücken startete die A-Jugend der SG Spandau/Füchse Berlin in das Rückspiel um die NOHV-Meisterschaft. Nach gutem Start ging der Gast mit seiner ersten Führung beim 12:13 in die Pause. Der HCE baute die Führung mehrfach auf die für ihn notwendigen drei Tore aus, ohne sich jedoch absetzen zu können. Nach der roten Karte gegen den spielstarken Martin Murawski übernahm der bis dahin unauffällige Gabor Langhans die Führungsrolle, zudem kam Torhüter Steffen Piontek immer besser ins Spiel. Kurz vor Spielschluss übernahm die SG Spandau/Füchse Berlin beim 27:26 nochmals die Führung, bevor Rostock in der Schlussminute zum Endstand 27:27 ausgleichen konnte. Durch den Sieg im Hinspiel feiert die A-Jugend der SG Spandau/Füchse Berlin damit den NOHV-Meistertitel.

Beide Mannschaften starteten nervös in das entscheidende Spiel um die NOHV-Meisterschaft in der A-Jugend. Die Gäste vom HC Empor Rostock gingen mit der Bürgschaft ins Spiel drei Tore aus dem Hinspiel in eigener Halle aufholen zu müssen, für die SG Spandau/Füchse Berlin lag dagegen die Herausforderung die beste Saisonleistung aus dem Hinspiel erneut abzurufen. Beiden Teams gelang ihre jeweilige Aufgabe zu Beginn nur bedingt. Die SG offenbarte immer wieder Lücken in der eigenen Abwehr, während sie sich im eigenen Angriff mit der offensiven Rostocker Abwehr mit einem vorgezogenen Mirko Reichert sehr schwer taten. Im Zusammenhang mit einem Foul an Martin Murawski in der fünften Minute, das nur mit gelb geahndet wurde, stieß Murwaski mit dem Rostocker Torhüter Andreas Wiening zusammen. Dieser musste nach längerer Behandlung gegen Tom Riedel gewechselt werden, der in der Folge ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft war.

Doch auch die Hausherren stabilisierten sich und agierten in der Abwehr immer offensiver. Sie erwiesen sich vor allem als sehr laufstark und konnten den Rostockern mehrfach im Angriff die Bälle abnehmen und kamen zu leichten Toren im Gegenstoß. Während im Angriff vor allem Martin Murwaski brillierte, erwies sich Toni Büttner als der umsichtige Regisseur. Als Steffen Piontek in der zehnten Minute einen Gegenstoß von Steffen Wiegratz parierte, sicherte er das 4:4 und verhinderte die erste Führung der Gäste. Beide Teams hatten jedoch auch ihre Schwierigkeiten mit der fehlenden Linie der Schiedsrichter, die vor allem sehr früh Stürmerfoul pfiffen und nur selten das Spiel laufen liesen. Dennoch konnten sich die Berliner auf 8:5 absetzen und erzielten auch in Unterzahl noch das 10:8. Dann konterte allerdings Rostock in Person von Christian Schwarz, der beide Treffer zum 10:10-Ausgleich erzielte. Schwarz war in Angriff und Abwehr sehr kampfstark, zog sich aber auch den Unmut des Heimpublikums zu, da er des öfteren überhart agierte und in eigener Abwehr sehr schnell zu Boden ging. Das Spiel blieb weiterhin ausgeglichen und kurz vor dem Pausenpfiff ging Rostock noch mit 12:13 in Führung.

Rostock hatte bereits eine Hand am Titel

Berlins Trainer Bob Hanning und sein Rostocker Kollege Lars Rabenhorst hatten in der Pause ihren Mannschaften nochmals ins Gewissen geredet und die Bedeutung des Spiels klar gemacht. Die Kontrahenten betraten das Spelfeld und beide Seiten wollten das Spiel für sich entscheiden. Dass es dabei manchmal auch etwas härter zur Sache ging war weniger überraschend als die Reaktion der Unparteiischen, die jetzt mit überdeutlicher Konsequenz durchgriffen. Allein sechs Zeitstrafen in den ersten zehn Minuten des Spiels gaben nicht den Spielverlauf wieder. Hatte Rostocks Martin Waschul in der 32. Minute noch das 12:15 erzielt und damit erstmals den Rückstand des HCE aus dem Hinspiel egalisiert, kassierte er in der 35. Minute seine zweite Zeitstrafe. Waschul hatte bei Ballbesitz für Berlin den Ball weggetreten und wurde zurecht bestraft, etwas unglücklich agierte dann Berlins Martin Murawski in der Folge Minute, als er im Liegen den Ball wegschubste und ebenfalls das Feld verlassen musste. Bei Murawski war es allerdings bereits die dritte Zeitstrafe, der SG Spandau/Füchse Berlin fehlte damit einer der Leistungsträger.

Doch die Hauptstädter gaben nicht auf und erlaubten den Gästen einen Vorsprung von höchstens drei Toren. Wurde Gabor Langhans seiner Rolle als Leistungsträger bis dahin nicht gerecht, übernahm er nun Verantwortung. Zunächst kämpfte er sich in der 37. Minute bei Zeitspiel an den Kreis durch und erzielte den Anschlusstreffer zum 14:15, bevor er immer mehr Verantwortung übernahm und aus dem Rückraum aus fast allen Positionen traf. Überhaupt lies sich das Team von Trainer Bob Hanning nie einschüchtern, frech erzielte Toni Büttner das 18:19 mit einem Kempatrick. Trotzdem gelang Christian Schwarz das 22:25 für Rostock, nachdem Berlin zuvor noch auf 22:23 dran war. Hanning reagierte mit seiner Auszeit und ordnete das Team für die letzten Minuten, postwendend stand es 24:25 und nun nahm Rabenhorst die Auszeit für den HC Empor Rostock.

In den verbleibenden fünf Minuten konnten die Gäste allerdings nichts mehr ausrichten, zumal auch ihnen mit Martin Waschul seit der 48. Minute ein wichtiger Spieler nach seiner dritten Zeitstrafe fehlte. Steffen Piontek kam nochmals zu einer Glanzparade gegen den frei am Kreis stehenden Bernt Kratkey und sorgte für weiteren Auftrieb. Beim 27:26 gelang des den Hausherren sogar nochmals die Führung zu übernehmen, bevor Steffen Wiegratz in der Schlussminute gegen den eingewechselten Oliver Rieck den Ausgleich per Strafwurf erzielte. Mit dem Sieg aus dem Hinspiel im Rücken reichte der SG Spandau/Füchse Berlin das 27:27-Unentschieden für den verdienten NOHV-Meistertitel. Beide Finalteilnehmer waren bereits für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Nach Abpfiff freute sich Berlins Trainer Bob Hanning über „ein richtig packendes Jugendspiel“ und lobte vor allem die Leistung aus dem Hinspiel, die der Grundstein für den Erfolg war. Auch Dr. Frank Steffel, Präsident der Reinickendorfer Füchse freute sich über einen der größten Vereinserfolge der letzten Jahre: „Es war uns immer wichtig, dass wir breit aufgestellt sind. Der Titel zeigt, wie eng der Profisport und der Jugendsport verbunden sind.“

SG Spandau/Füchse Berlin – HC Empor Rostock 27 : 27 (12 : 13)

SG Spandau/Füchse Berlin:
Piontek (1.-60., 12 Paraden), Rieck (60., 0 Paraden)
Langhans 14/4, Murawski 6/2, Löffler 3, Briegmann 2, Büttner 2, Teuber, Bornhorn, Gohl, Steinhlber, Mieth, Kaminski, Voß, Maruschatt

HC Empor Rostock:
Wiening (1.-5., 55.-60., 1 7m, 2 Paraden), Riedel (5.-55., 12/1 Paraden), Polkehn
Waschul 6, Schwarz 5, Wiegratz 5/3, Reinhardt 4, Richert 4, Sanftleben 1, Kalski 1, Kratkey 1, Baldauf, Gebhardt, G. Schumacher, Landwehrs, Erdmann, Voss, Strube, E. Schumacher

Zeitstrafen: 16 : 16 Minuten (Büttner 2x, Murawski 3x, Briegmann 2x, Löffler – Erdmann, Kalski 2x, Waschul 3x, Schwarz, Richert)
Disqualifikation: Murawski (36., SG Spandau/Füchse Berlin nach dritter Zeitstrafe), Waschul (48., HC Empor Rostock, nach dritter Zeitstrafe)
Siebenmeter: 6/7 – 3/4 (Murawski scheitert an Riedel – Richert an den Pfosten)
Schiedsrichter: Marco Fischer, Thomas Stahlberg

Spielfilm: 3:2 (5.), 4:4 (10.), 6:5 (15.), 9:7 (20.), 11:10 (25.), 12:13 (HZ)
13:15 (35.), 15:18 (40.), 18:19 (45.), 22:23 (50.), 23:25 (55.), 27:27 (EN)

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