01.04.2017 , 10:00:00 Uhr - Information - CG

Petr Stochl beendet Karriere und hilft bei Spandau 04 aus

Petr Stochl lud seinen künftigen Arbeitgeber bereits zum EHF-Cup-Spiel gegen GOG Handbold Anfang März einPetr Stochl lud seinen künftigen Arbeitgeber bereits zum EHF-Cup-Spiel gegen GOG Handbold Anfang März ein
Petr Stochl, Füchse-Legende und Torhüter der ersten Stunde, zieht eine Vertragsoption und beendet im Sommer ein Jahr früher als geplant seine Handballkarriere. Der 40-Jährige spielte seit Monaten mit dem Gedanken, seinen Profivertrag vorzeitig aufzulösen. Stattdessen will er kommende Saison die Wasserfreunde Spandau 04 als Ersatztorhüter unterstützen. Deren zweiter Mann, Tim Höhne, wird seine Karriere ebenfalls beenden.

„Ich bin einfach in einem Alter, in dem ich immer länger brauche, mich von der Doppelbelastung aus der stärksten Liga der Welt sowie internationalen Spielen zu erholen“, so der Tscheche. „Bevor ich meine Leistung nicht mehr bringen kann, mache ich lieber Platz für einen anderen starken Keeper hinter Silvio.“ Den überraschenden Wechsel zu Spandau erklärt er folgendermaßen: „Vom Kopf bin ich noch nicht soweit, aufzuhören. Momentan stehen die Füchse und ich in Verhandlungen, eventuell trainiere ich bald den eigenen Torwart-Nachwuchs. Fest steht aber bereits, dass ich weiterhin wettkampforientiert spielen werde – und zwar bei Spandau. Die freigewordene Stelle kam einfach zur rechten Zeit. Das Angebot habe ich sehr gern angenommen.“

Carsten Schulz, der gemeinsam mit Peter Röhle die Wasserfreunde managt, sagt zur Neuverpflichtung des Handball-Routiniers: „Wie es der Zufall so will, hatten wir erst vor kurzem eine Medienveranstaltung mit Petr Stochl und Ignacio Plaza von den Füchsen. Sie haben einmal bei uns mittrainiert und alle waren von Petrs Leistung begeistert.“ Spandaus aktueller zweiter Torhüter Höhne nehme nach Saisonende ein Jobangebot in München an. Nach Ende seines Studiums habe er dann keine Zeit mehr für den Profisport. Die Idee, Stochl zu verpflichten, kam Schulz sehr schnell. „Alles, was er oberhalb des Wassers macht, ist einfach erstklassig. An der Beinarbeit müssen wir noch arbeiten, aber das lernt man vergleichsweise schnell“, so Schulz.

Durch die Vertragsauflösung bei den Hauptstadthandballern ist der Tscheche sogar ablösefrei. „Je nachdem, wie mein Körper das mitmacht und wie zufrieden beide Seiten am Ende der Spielzeit sind, könnte ich mir auch vorstellen, das vielleicht noch etwas länger zu machen.“

Füchse-Sportkoordinator Volker Zerbe zeigte sich überrascht: „Das kam unerwartet, da Petr immer noch sehr aktiv ist. Aber man kann verstehen, dass diese Herausforderung, Topleistungen in einer anderen Sportart zu bringen, jemanden wie ihn sehr reizt. Er war als Jugendlicher ja auch ein begnadeter Eishockeyspieler. Wenn also nicht jetzt, wann dann? Er hat ja bereits feststellen können, dass Wasser- und Handball Ähnlichkeiten aufweisen, fremd wird er sich dort sicher nicht fühlen. Zudem hat er bei Spandau aus körperlicher Sicht womöglich noch mehr Profijahre vor sich, als bei uns. Es ist eine einmalige Gelegenheit für ihn, wir möchten ihm auch aufgrund seiner Verdienste nicht im Weg stehen. Nicht umsonst hängt er mit seinem Legenden-Trikot unter der Decke der Max-Schmeling-Halle.“

Einen Nachfolger für Petr Stochl werden die Füchse Berlin in Kürze präsentieren.

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