23.03.2017 , 16:30:00 Uhr - Information - CG

Wer ist eigentlich „Generale“?

Unser Teambetreuer heißt Thomas Otto, von den meisten wird er einfach „Generale“ genannt und manchmal ist er überall zugleich. Heute in Kiel, morgen in Slowenien, gestern in Berlin. Was er den ganzen Tag so macht, wie man Harz aus Trikots bekommt und wieso er im Zug schlafende Spieler fotografiert, erfahrt ihr heute.

Thomas, wann hast du Geburtstag?

Am 01.07.1958 – nächstes Jahr werde ich 60. Ich bin froh, dass Petko jetzt da und ein Jahr älter ist, als ich.“

Du bist ja gar nicht mal so klein – hast du selber mal gespielt?

Ich bin 1,86 und war mal 1,88 – aber ich schrumpfe langsam. Ja, ich habe mal gespielt, war auch immer einer der schwersten im Team, also ein guter Kreisläufer. Die Idealgröße für meine 110 Kilo wären drei Meter zwölf.

Wo kommst du ursprünglich her? Wo wohnst du in Berlin?

Eigentlich komme ich aus Hessen, genau wie Steffen Fäth. Deshalb verstehen wir uns auch so gut. Dienstlich bin ich über die Bundeswehr 1994 nach Berlin gekommen und wohne hier seit 23 Jahren. 1995 habe ich meine Frau kennengelernt, dies ist meine zweite Ehe. Aus erster Ehe stammt mein Sohn, der auch ab und zu in der Halle hilft. Ich wohne am Müggelsee.

Wie wird man Teambetreuer?

Ich war Verwaltungsangestellter im Rathaus in Cölbe, dort bin ich auch aufgewachsen. Dann bin ich zur Bundeswehr gegangen und wurde 2013 pensioniert. Seitdem bin ich Teambetreuer der Füchse. Ich war zuvor fürs Marketing der Bundeswehr zuständig, bin so mit den Füchsen in Kontakt gekommen und wurde kurz vor Dienstende schon gefragt, ob ich Betreuer werden will. Ich habe ja gesagt – nach einer Bedenkzeit von zwei Sekunden.

Wie ist dein persönlicher Punktestand – wir wissen, dass du da eine Statistik führst?

Seit ich hier bin, haben wir 279:121 Punkte geholt!

Mittwoch war dein 200. Pflichtspiel bei uns. Was waren deine Highlights „hinter den Kulussen“ bisher?

Willy Weyhrauch kannte nach einem Jahr meinen Vornamen nicht, er kannte nur “Generale”. In Doha haben mich Kevin und Christoph gefragt, wie man ein Taxi bezahlt. In Madrid habe ich die Kabine abgeschlossen, der Schlüssel brach ab und steckte fest.
Wir haben in Brest (Weißrussland) gespielt. Wir hatten es eilig, also haben uns Baba Jaszka an der polnischen, Tino Igropulo an der russischen und ein Sixpack Bier an der weißrussischen Grenze schnell durch die Schranken geholfen.
Auf dem Weg von Odense, Dänemark, per Zug zurück nach Berlin sollte ich für die Presseabteilung die schlafenden Spieler fotografieren. Als ich dann später selber eingenickt bin, hat Zacke sich gerächt und Bild von mir an die gleiche Adresse gesendet.

Wenn du mal nicht arbeitest – was sind deine Hobbys?

Das ist zukünftig mein neues Wohnmobil. Ich koche gerne und ansonsten ist mein Hobby das, was ich bei den Füchsen mache. Ich bin ja schließlich Pensionär. Man will ja nicht rosten.

Für welche Vereine schlägt dein Herz?

Natürlich für die Füchse, seit 43 Jahren aber auch für Eintracht Frankfurt. Damals war ich mit einer Zwei-Meter-Fahne im Stadion. Und da ich in Köpenick wohne: Union!

Was isst du am liebsten? Was trinkst du am liebsten?

Ein schönes Stück Fleisch. Pils. Überhaupt kein Weintrinker. Das sieht man ja.

Was würdest du mit einem Lottogewinn anstellen?

Eine Million würde ich in die Füchse investieren. Als Abschiedsgeschenk. Und dann hoch die Hände und leben. Die Welt bereisen.

Wer ist dein Lieblingsfuchs?

Auf dem Spielfeld und menschlich war es Iker Romero.

Was kannst du, was sonst niemand aus dem Team kann?

Die Organisation rund ums Team. Und ich kann ein Maschinengewehr im Dunkeln auseinander und zusammenbauen. Aber: Heine und Volker waren ja auch beim Bund. Vielleicht können die das auch noch.

Warum heißt du Generale?

So hat mich Iker Romero getauft. Als ich an meinem ersten Tag in Uniform – ich war noch im Dienst – beim Training erschien, haben mich die Spieler gefragt, was für einen Dienstgrad ich habe. Antwort: Hauptmann. Das konnte ein Spanier aber nicht so gut aussprechen. Deshalb wurde das übersetzt: Ein Hauptmann ist in Spanien ‚Capitano‘. Das gehe aber nicht, sagte Iker, Kapitän sei nämlich er. Deshalb heiße ich seitdem Generale!

Profi-Tipp:
Was tun bei „Backe“ im Trikot?

„Wir haben so manche Spieler, die ihre Klamotten regelrecht zukleistern“, sagt Generale. „Nach monatelangem Ausprobieren steht fest: Am besten geht das mit einer vorherigen Behandlung durch Fleckenentferner für Schmierfett, Öl, Teer und ganz wichtig – für Wachs. Davon benötige ich pro Spieltag gut eine Flasche. Bei 40 Grad Buntwäsche geht das dann richtig gut. Gerissene Trikots näht übrigens meine Schwiegermutter.“


Vor der Behandlung


Nach der Behandlung

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