02.03.2016 , 23:06:00 Uhr - Spielbericht - JaS

Füchse gewinnen wichtiges Auswärtsspiel in Gummersbach

Petar Nenadic war erneut bester Torschütze mit 9 TreffernPetar Nenadic war erneut bester Torschütze mit 9 Treffern
Nach einem Spiel auf Augenhöhe freuen sich die Füchse Berlin über zwei wichtige Punkte im Kampf um einen Europapokalplatz. Nach einem 6:0-Lauf in der letzten Viertelstunde gewannen die Berliner die von Geschäftsführer Bob Hanning als Schlüsselspiel bezeichnete Partie beim VfL Gummersbach mit 26:28 (15:15). Der Traditionsverein ging zwischendurch mehrfach in Führung und war nah dran an einem Heimsieg. Die Füchse festigten damit in der DKB Handball-Bundesliga ihren fünften Tabellenplatz und haben nun zwei Punkte Vorsprung auf die Verfolger Göppingen und Wetzlar, die allerdings ein Spiel weniger haben. Bester Torschütze der Berliner war erneut Petar Nenadic mit 9 Treffern.

Der erste Treffer gehörte in der Gummersbacher Schwalbe Arena den Gastgebern. Andreas Schröder traf im ersten Angriff zum 1:0. Nach zwei Fehlwürfen von Fabian Wiede und Drago Vukovic sorgte Bjarki Elisson dann auf der anderen Seite für den Ausgleich. Einen Ballgewinn nutzen die Füchse dann aber nicht und der Neu-Gummersbacher Kevin Schmidt traf per 7-Meter erneut zur Führung (2:1). Beide Torhüter, Carsten Lichtlein beim VfL und Silvio Heinevetter bei den Berlinern, waren von Beginn an gut im Spiel und glänzten mit starken Paraden. Bis zur 10. Minute (6:5) fielen die Tore im Wechsel, dann konnten sich die Hausherren erstmals auf 2 Tore absetzen (7:5). Einen 7-Meter verwandelte Schmidt zum 8:6 (13.), Paul Drux musste für 2 Minuten auf die Bank. Durch Treffer von Petar Nenadic und Fabian Wiede konnten die Gäste aber wieder ausgleichen (8:8).

Das Spiel bleib ausgeglichen, bis sich die Gummersbacher nach 22 Minuten wieder etwas absetzen konnten (13:11), Füchse-Coach Erlingur Richardsson nahm die erste Auszeit der Partie. Nach der Ansprache stellte Gummersbach die Abwehr auf eine eher untypische 5:1-Formation um. Nach zwei Lichtlein-Paraden konnten die Gastgeber dann sogar auf 14:11 erhöhen. Europameister Carsten Lichtlein musste nun angeschlagen auf die Bank, für ihn kam Matthias Puhle. Die Berliner kämpften sich wieder ran und Kent Robin Tönnesen traf zum 14:13-Anschlusstreffer. Jetzt legte VfL-Trainer Emir Kurtagic die grüne Karte. In den 3 Minuten nach der Auszeit konnten beide Mannschaften nochmal treffen, beim Stand von 15:15 ging es in die Kabinen.

Nach der Pause agierten die Füchse nun mit einer 5:1-Deckung mit Vukovic an der Spitze. Und sie erwischten auch den besseren Start in die zweite Hälfte, Nenadic und Elisson brachten ihr Team in Führung (15:17). Gummersbach konnte aber wieder ausgleichen und Puhle erwies sich als starker Rückhalt im Tor der Hausherren, während Petr Stochl, der in der 26. Minute für Heinevetter gekommen war, nur selten eine Hand an den Ball bekam. Das Spiel lief weiter ausgeglichen, bis sich die Gummersbacher eine gute Viertelstunde vor Schluss langsam absetzen konnten. Sie waren ballsicherer als die Gäste und nachdem Berlins Abwehrchef Jakov Gojun 2 Minuten auf die Bank musste, traf Evgeni Pevnov zum 23:20 (45.).

Doch dann wendete sich das Blatt, ab jetzt sollte für den VfL nicht mehr viel zusammenlaufen. Bjarki Elisson leitete mit seinem Treffer einen 6:0-Lauf der Berliner ein. Die Abwehr stand nun sicherer und auch Heinevetter war wieder da. Nach zwei Ballgewinnen der Füchse und dem Anschlusstreffer erneut durch Elisson nahm Richardsson die Auszeit (23:22 / 48.). Die Berliner spielten nun wieder mit einer 6:0-Deckung und Nenadic brachte seine Mannschaft mit einem Doppelpack in Führung (23:24). Nun legte Kurtagic die grüne Karte. Trotz Unterzahl, Gojun musste zum zweiten Mal auf die Bank, gelang es die Füchsen, die Führung weiter auszubauen.

Heinevetter entschärfte mit einer wichtigen Parade einen 7-Meter von Schmidt und auf der anderen Seite musste auch Julius Kühn vom Parkett, nachdem er Paul Drux gefährlich in den Wurfarm gegriffen hatte. Elisson verwandelte seinen Strafwurf und Heinevetter stand hinten nun wieder sicher. Auch den nächsten 7-Meter von Schmidt entschärfte er und Nenadic traf vorne zur 3-Tore-Führung (23:26 / 55.). Doch zwei schnelle Tore ließen die Gummersbacher wieder rankommen (25:26 / 57.). Carsten Lichtlein stand nun wieder im Tor der Gastgeber und hielt kurz vor Schluss sogar noch einen 7-Meter von Elisson. Mattias Zachrisson und Petar Nenadic für die Berliner und Tobias Schröter für Gummersbach sorgten für den Endstand von 26:28.

"Ich bin sehr zwiegespalten", sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning nach dem Spiel. "Auf der einen Seite freue ich mich über das Ergebnis und über den Auftritt der letzten Viertelstunde. Dennoch haben wir Gummersbach durch unsere vielen Fehler viel zu lange die Möchlichkeit gegeben, das Spiel für sich zu gestalten. Dass wir viele freie Würfe haben liegenlassen, zeigt, dass wir viele gute Chanen herausgespielt haben, so dass man damit sicherlich noch leben kann. Die mangelnde Aggressivität unseres Abwehrverhaltens stimmt mich aber nachdenklich. Hier erwarte ich von meiner Mannschaft einfach viel mehr." Auch Silvio Heinevetter sprach das Spiel seiner Vorderleute an: "Wir fangen leider immer in jeder Halbzeit erst nach 10 Minuten an, Abwehr zu spielen", so der Berliner. Gummersbachs Europameister Julius Kühn zeigte sich nach dem Abpfiff enttäuscht: "Wir hatten nicht mehr das Quäntchen Glück auf unserer Seite und Berlin hat es clever gemacht und uns gut ausgekontert."

Torschützen: Nenadic (9), Elisson (8), Vukovic (3), Nielsen (3), Wiede (2), Plaza (2), Tönnesen (1), Zachrisson (1)

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