12.04.2015 , 13:44:00 Uhr - Information - EliT

Viertelfinals im EHF-Pokal: Drei skandinavische Teams mit guten Ausgangssituationen

Am Samstag fanden die Viertelfinal-Hinspiele im EHF-Pokal statt. Skjern Handbold und Eskilstuna Guif sorgten für eine Überraschung. Die beiden skandinavischen Mannschaften setzten sich gegen den HSV Hamburg und die MT Melsungen durch. Team Tvis Holstebro unterlag in Slowenien bei Rk Gorenje Velenje knapp. Doch noch ist nichts entschieden. Erst nach den Rückspielen werden am nächsten Sonntag die drei fehlenden Halbfinalisten feststehen.

Skjern Handbold (DEN) gegen die MT Melsungen (GER) 25:20 (12:12)
Vor 1512 Zuschauern in der Skjern Bank Arena wollten sich sowohl Skjern Handbold als auch die MT Melsungen eine gute Ausgangslage für das Rückspiel sichern und den ersten Schritt in Richtung Final4 in Berlin machen. Beide Mannschaften hatten mit Verletzungen von Schlüsselspielern zu kämpfen. Skjern musste auf den rechten Rückraumspieler Kasper Sondergaard und Mittelmann Daniel Svensson verzichten. Melsungen musste ohne Spielmacher Patrik Fahlgren antreten.

Die Mannschaft aus Dänemark schien die Ausfälle besser kompensieren zu können und ging mit 11:7 in Führung. In der Folge konnte sich Melsungen allerdings zurückkämpfen und schaffte zur Halbzeitpause noch ein 12:12 Unentschieden. Besonders Michael Müller, der auch seine Mitspieler gut in Szene setzte, ist es zu verdanken, dass die Bundesligamannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs mit 14:12 in Führung gehen konnte. Doch 11 Minuten ohne Torerfolg der Gäste ermöglichten den Dänen wiederum, sich auf vier Tore abzusetzen. Ihre Führung bauten sie zwischenzeitlich auf sechs Tore aus. Melsungen versuchte zum Ende noch einmal den Rückstand möglichst klein zu halten. So endete die Partie mit 25:20 für die Gastgeber.

„Wir haben heute ein schlechtes Spiel abgeliefert. Die Niederlage hat mehrere Ursachen. Da waren die von uns liegen gelassenen Chancen und einige, von den Schiedsrichtern nicht gegebene Tore wegen angeblichen Kreisbetretens, zum anderen haben uns die Dänen mit ihrer sehr aggressiven Abwehr aus dem Rhythmus gebracht. Wenn man dann auch noch etwa zehn Minuten lang kein Tor wirft, kann man ein solches Spiel nicht gewinnen“, so Michael Roth, Trainer der MT Melsungen. 
„Es war das erwartete Spiel- eine Menge physischer Stärke auf beiden Seiten und viel Kampf mit dem besseren Ende für uns”, kommentiert Skjerns Rückraumlinker Nikolaj Markussen nach dem Spiel. Skjern Handbold hat nach diesem Erfolg nun eine gute Chance, die Reise nach Berlin anzutreten. Die MT Melsungen muss hingegen zu Hause den 5-Tore-Rückstand drehen, wenn sie ins Final4 einziehen möchte.

Eskilstuna Guif (SWE) gegen den HSV Hamburg (GER) 29:26 (12:13)
Schon zum zweiten Mal in dieser Saison gelang es Eskilstuna eine Mannschaft aus der Bundesliga zu besiegen. Nach dem 27:25-Erfolg in der Gruppenphase gegen Melsungen, können die Schweden mit dem 29:26-Heimsieg gegen den HSV den Traum vom Final4 in Berlin aufrecht erhalten.  Glänzen auf Seiten der Gastgeber konnten vor allem Torhüter Aron Rafn Edvardsson und Herdeiro Lucau, die eine wichtige Rolle bei diesem Überraschungserfolg spielten. 

In der ersten Halbzeit sahen die 1551 Zuschauer ein spannendes Spiel, in dem die Führung immer wieder wechselte. Die Hamburger konnten dann schließlich beim 12:13 mit einem Tor Führung in die Kabine gehen. Den besseren Start in Halbzeit zwei hatte ebenfalls der HSV. Doch dann nahmen die Gastgeber das Ruder in die Hand. Eskilstuna erzielte sogar mehrfach einen 4-Tore-Vorsprung und gewann schlussendlich mit 29:26.

“Wir spielen nicht oft gegen solche Gegner. Deshalb haben wir alles in die Waagschale geworfen und waren bereit, Risiken einzugehen. Heute hat das gut funktioniert“, so Eskilstunas Trainer Kristjan Andresson. Der HSV ist nun am kommenden Sonntag in Zugzwang. “Wir haben viel zu viele Fehler gemacht. Wir werden uns an vielen Stellen verbessern müssen im Rückspiel, um das Viertelfinale zu gewinnen“, sagt Hamburgs Trainer Jens Häusler.

Rk Gorenje Velenje (SLO) gegen Team Tvis Holstebro (DEN) 28:27 (13:14)
Im Vorhinein der Begegnung zwischen Gorenje Velenje und Team Tvis Holstebro äußerte sich der Trainer der Dänen, Klavs Bruun Jorgensen, dass er mit einer 3- oder 4-Tore-Niederlage in Rdeca Dvorana zufrieden wäre. Dieser Vorgabe zufolge sollte er mit der 28:27-Niederlage seiner Mannschaft gut leben können, doch nach dem Spielverlauf, wäre mehr drin gewesen.

Die Verletzungen von Michael Damgaard (Rückraum Links) und Simon Birkefeldt (Rückraum Rechts) schienen die Dänen in den ersten 40 Minuten kaum zu beeinträchtigen. Holstebro hatte die Oberhand und lag die meiste Zeit der Begegnung in Führung- in der zweiten Halbzeit sogar mit fünf Toren beim Stand von 19:24. Diesen Vorsprung konnten sie jedoch nicht halten. 

Aufgrund der Verletzungssorgen im Rückraum hatte Holstebros Trainer Klavs Bruun Jorgensen angekündigt, eventuell selbst aktiv auf dem Spielfeld einzugreifen. Nach 38 gespielten Minuten tat er das auch. Der 41-jährige frühere dänische Nationalspieler konnte den eindrucksvollen Schlussspurt von Gorenje jedoch nicht verhindern. Die Slowenen gewannen schließlich mit 28:27 und werden so mit einem minimalen Puffer nächste Woche nach Dänemark reisen.

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