27.12.2014 , 08:00:00 Uhr - Information - cie/hw

Aufholjagd reicht nicht aus: Füchse müssen sich Gummersbach geschlagen geben

Die Füchse Berlin mussten sich beim Tabellennachbarn der DKB Handball-Bundesliga geschlagen geben. Der Pokalsieger unterlag am zweiten Weihnachtsfeiertag beim VfL Gummersbach knapp mit 26:27 (11:17) und rutschte auf Tabellenplatz zehn ab. Drei Tage nach dem hoffnungsvollen Sieg gegen Göppingen zeigten die Füchse erst gegen Ende der Partie die richtige Einstellung und hätten beinahe noch ein Remis erkämpft - doch mit einer Glanztat verhinderte Carsten Lichtlein den Ausgleich und die Punkteteilung. Füchse-Kapitän Iker Romero konnte mit sieben und Paul Drux mit fünf Toren gefallen. 

Am Ende wurde es ein Drama. Die Füchse hatten sich in der Endphase herangekämpft, Jesper Nielsen setzte neunzig Sekunden vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 26:27. Und die Füchse kamen erneut in Ballbesitz, mit dem siebten Feldspieler drängt der Club aus der Haupstadt auf den Ausgleich. Und die Berliner finden erneut Jesper Nielsen am Kreis, der frei vor dem Gummersbacher den Punktgewinn sprichwörtlich in der Hand hatte. Doch Carsten Lichtlein war zur Stelle und verwandelte die Schwalbe Arena in ein Tollhaus. Sein Nationalmannschaftskollege Silvio Heinevetter hatte am Ende zwar mehr Paraden auf der Habenseite, Matchwinner war dank der finalen Parade aber sein Kontrahent. 

Die Berliner legten in den ersten Minuten dank einer konzentrierten Leistung in der Defensive vor, nach dem Sieg gegen Göppingen schien das Team zu alter Stärke zu finden. Doch Gummersbach hielt dagegen. Die Hausherren stellten ebenfalls eine glänzende Deckung auf das Parkett, verschoben immer wieder gut und ließen den Gästen keine Lücken. Die Berliner wurden immer wieder in Abschlüsse aus wenig erfolgreicher Position sowie Ballverlusten gezwungen, diese belebte dann auch die Gummersbacher Offensive: Andreas Schröder sorgte mit dem 3:2 in der neunten Minute für die erste Führung und legte gemeinsam mit Raul Santos in den nächsten zwei Minuten noch zum 5:2 nach. 

Füchse-Coach Dagur Sigurdsson griff zur Auszeit, danach sorgte ein Treffer von Routinier Iker Romero für etwas Hoffnung. Doch die Gummersbach bestraften auch die nächsten Fehler der Berliner konsequent, nach einem weiteren Gegenstoß von Raul Santos war der Abstand nach einer Viertelstunde beim 7:3 bereits auf vier Tore angewachsen. Bei den Berlinern übernahm Iker Romero mehr und mehr Verantwortung, er setzte wichtige Treffer und glänzte mit einigen Anspielen. Schindler warf den VfL mit einem Doppelschlag beim 10:5 so zwar sogar mit fünf Toren in Front. 

Doch nach drei Treffern in Serie waren die Berliner beim 12:10 wieder im Spiel. Allerdings nur für kurze Zeit, denn die letzten fünf Minuten gehörten wieder den Hausherren. Diese antworteten ihrerseits mit einer Dreierfolge zum 15:10 und nahmen nach einem von Raul Santos verwandelten Strafwurf ein 17:11 mit in die Kabinen. 

Im zweiten Abschnitt dominierte Gummersbach zunächst weiter, die Füchse kämpften, fanden aber nicht in die Partie. Santos hatte direkt nach Wiederbeginn mit dem 18:11 für die erste Sieben-Tore-Führung gesorgt und diese sollte bis zum 25:18 halten. Die Gastgeber spielten konzentriert, standen weiterhin stabil in der Deckung und setzten sowohl aus dem Positionsangriff wie im Gegenstoß ihre Nadelstiche. Eine Viertelstunde vor dem Ende schienen die Füchse auf dem Weg zu einer weiteren deutlichen Niederlage und einem weiteren Rückschlag. Dagur Sigurdsson reagierte, der Coach der Gäste rief sein Team zur Auszeit und versuchte mit einigen Umstellungen wie einer offensiven Deckung noch einmal Reizpunkte zu setzen. 

Und dies sollte gelingen: Fredrik Petersen hatte den ersten Treffer gesetzt, Pavel Horak die Serie mit einem Doppelschlag bis zum 25:21 weitergeführt. Nun reagierte Gummersbach mit der Auszeit und setzte danach durch Raul Santos einen wichtigen Treffer. Aber die Füchse gaben sich nicht auf, zwei Treffer von Konstantin Igropulo verkürzten den Abstand auf 26:23. Der VfL setzte durch Kapitän Schindler einen wichtigen Treffer, die Entscheidung aber verpasste Santos, als er mit einem Strafwurf scheiterte. Der VfL hatte mit der offensiven Deckung der Füchse einige Probleme, schloss nun ohne Druck ab und so hatte Silvio Heinevetter im Tor der Füchse wenig Mühe. In den letzten fünf Minuten sollte dem VfL kein weiterer Treffer gelingen, Horak, Petersen und Igropulo führten die Gäste auf ein Tor heran und in die Nähe des nicht mehr erwarteten Punktgewinns - doch diese Hoffnungen zerschellten dann an Carsten Lichtlein.

Torschützen: Romero (7/4), Horak (5), Drux (5/3), Nielsen (3), Zachrisson (2), Petersen (2), Jaszka (1), Nielsen (1)

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