17.10.2012 , 23:51:00 Uhr - Information - ATz

Heimsieg gegen Schaffhausen festigt zweiten Platz in Champions-League-Gruppe

Mit 31:27 (14:11) haben die Füchse Berlin gegen die Kadetten Schaffhausen gewonnen. Im Duell mit dem Schweizer Meister dominierten die Hauptstädter über sechzig Minuten und verteidigten so den zweiten Tabellenplatz in der Gruppe D der VELUX EHF Champions League. Die besten Werfer auf Füchse-Seite waren Markus Richwien und Mark Bult mit jeweils fünf Toren. 

Nach dem ersten Heimspiel im Velodrom liefen die Füchse wieder in der heimischen Max-Schmeling Halle auf. Vor der vertrauten Kulisse zeigten die Gastgeber von Beginn an ihre Stärke und knüpften an die Leistung ihres vergangenen Champions League Sieges in Szeged an. Während Bartlomiej Jaszka das Spiel der Berliner lenkte, brachten die Doppeltorschützen Christophersen, Richwien und Nincevic ihre Mannschaft bereits früh mit 6:2 in die Erfolgsspur. Bei den Gästen aus Schaffhausen fehlte der letzte Zug zum Tor sowie die entscheidenden Zentimeter, auch weil Petr Stochl mit fünf Paraden nach zehn Minuten den Großteil der Angriffe abwehren konnte. Schaffhausens Trainer Hrachovec nahm daraufhin sein erstes Time Out in Anspruch. 

In der Anfangsphase machten die Kadetten Schaffhausen einen müden Eindruck, Tore blieben für die Schweizer zunächst Mangelware. Doch nachdem es die Füchse versäumten, ihre Tempogegenstöße zu nutzen, erwachte Schaffhausen aus dem Schlaf, wurde aggressiver in der Offensivbewegung und belohnte sich selbst mit drei schnellen Treffern. Die deutsche Nachwuchshoffnung Christian Dissinger und der wendige Marko Mamic gaben nun die entscheidenden Impulse für ihre Mannschaft und zogen das Tempo stetig an. Aleksandar Stojanovic verkürzte gar auf 10:8. 

Währenddessen erlitt Sven Sören Christophersen nach einem Schlag eine Verletzung seiner Wurfhand. Der deutsche Nationalspieler wurde aus dem Spiel genommen, für ihn kam Iker Romero in die Partie. Der Spanier sprang gleich in die Bresche, tankte sich durch die Schweizer Defensive und erzielte zwei schnelle Tore für die Füchse. Dennoch setzte sich Schaffhausen mit zunehmender Spieldauer zur Wehr, die Partie war nun geprägt von harten Zweikämpfen und ausgeglichenen Spielanteilen. Den Aufwind der Kadetten stoppte in dieser Phase nur der Ton der Halbzeitsirene, die Berliner nahmen einen 14:11 Vorsprung mit in die Kabine. 

Auch nach der Pause gaben die Füchse den Takt an. Die Schweizer ließen viele Möglichkeiten ungenutzt, nur Marko Mamic wusste mit einer hohen Trefferquote und Zielstrebigkeit zu überzeugen. Doch ein Topspieler in Reihen der Gäste genügte nicht gegen die mannschaftlich geschlossenere Leistung der Füchse Berlin. Die Hausherren setzten nach und blieben eiskalt in der Verwertung der eigenen Tempogegenstöße, sodass die Aufholjagd der Gäste in der Schlussviertelstunde ein Ende fand. Auch wenn Schaffhausen nicht locker ließ und das Duo Dissinger/Pendic nach 48 Minuten auf 22:19 verkürzte, blieben sie weiterhin außer Reichweite. Besonders weil die Berliner von nun an vermehrt spielerische Klasse kombiniert mit starken Einzelleistungen von Bartlomiej Jaszka und Markus Richwien aufblitzen ließen. 

Die letzten zehn Minuten wurden zum Schaulaufen, während Mark Bult mit zwei Rückraumkrachern die Führung der Füchse auf 26:20 erhöhte. Trotz ihrer Bemühungen konnten die Gäste aus Schaffhausen den Heimerfolg nicht mehr gefährden. Durch die nicht mehr hundertprozentig energisch auftretende Füchse-Defensive gelangen den Schweizern zwar des öfteren einfache Treffer, doch die Angriffsreihen der Berliner blieb hellwach. Spätestens nach dem Tempogegenstoßtreffer von Torsten Laen zum 28:21 sieben Minuten vor Schluss war die Partie endgültig entschieden. Die 5.259 Zuschauer bejubelten die Hausherren ausgelassen. Mehr als eine Verkürzung des Vorsprungs sprang in der Folge für die Kadetten nicht mehr heraus. Die Füchse Berlin gewannen das Spiel mit 31:27 und etablierten sich mit dem dritten Sieg im vierten Spiel der VELUX EHF Champions League direkt hinter Spitzenreiter Barcelona. 

Füchse Berlin - Kadetten Schaffhausen 31:27 (14:11)

Füchse Berlin: Richwien 5, Bult 5, Romero 4, Laen 3, Jaszka 3, Nincevic 3, Igropulo 3/1, Christophersen 2, Sellin 1, Löffler 1, Pevnov 1

Kadetten Schaffhausen: Mamic 9/4, Dissinger 5, Goepfert 3, Starczan 3, Jurca 2, Stojanovic 2, Pendic 1, Ursic 1, Cvijetic 1 

Zuschauer: 5259 - Strafminuten: 8 / 10

Urs Schärer (Trainer Kadetten Schaffhausen)

„Meine Mannschaft hat super gekämpft, aber wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Chancen liegen lassen. Die Überzeugung und der Mut hat ein wenig gefehlt und wenn wir zu viele leichte Tore zulassen, wird es sehr schwer auswärts in Berlin.“


Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin)

„Schaffhausen ist immer wieder zurückgekommen, das spricht für die Mannschaft. Ich freue mich auf das Rückspiel in Schaffhausen, denn das ist ein sehr gutes Team. In der zweiten Hälfte kam vor allem der Angriff besser in Schwung. Insgesamt haben wir ein gutes Spiel gezeigt und das obwohl wir so eine schwere Woche hinter uns hatten.“


Sven Sören Christophersen (Rückraum Füchse Berlin)

„Wir haben in dieser Saison etwas Zeit gebraucht, um in die Spur zu kommen. Gegen Szeged kam die Initialzündung, auch heute war ich der Meinung, dass die Partie nicht kippen würde. Ich selbst hatte zwei Schläge auf die Hand bekommen, konnte nicht mehr richtig eingreifen und bin zufrieden, dass die Jungs das so gut gemacht haben.“


Christian Dissinger (Rückraum Kadetten Schaffhausen)

„Wir haben zu viele Fehler gemacht. Vorne fehlte uns der Mut, wir hatten nicht genug Zug zum Tor. Zu viele individuelle Fehler haben wir hinten gemacht und wenn wir uns da noch einmal etwas verbessern, wird es nochmal eng in der Partie.“

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