05.09.2012 , 23:05:00 Uhr - Information - ATz

Füchse setzten sich mit 29:26-Sieg gegen Göppingen wieder an die Tabellenspitze

Die Füchse Berlin bleiben in der neuen Saison der Handball-Bundesliga ungeschlagen. Mit dem 29:26 (9:12)-Heimerfolg gegen Frisch Auf Göppingen feierte der Hauptstadtclub am Mittwoch den dritten Sieg im dritten Spiel. Vor 6.186 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle erzielte Neuzugang Konstantin Igropulo (9/3 Siebenmeter) die meisten Tore für den Champions-League-Teilnehmer, Sven-Sören Christophersen traf sieben Mal. 

Die Hausherren packten von Beginn an beherzt in der Defensive zu und stellten die Göppinger bereits zu Beginn der Partie auf eine harte Probe. Durch zwei schnelle Treffer von Bartlomiej Jaszka und dem ersten Heimtor von Neuzugang Konstantin Igropulo führten die Füchse nach fünf Minuten mit 3:1. Dem Druck der Hausherren hielten die Gäste aus Göppingen jedoch stand, denn mit ihrer 5:1-Deckung hielten die Schwaben die Rückraumasse wie Sven-Sören Christophersen auf Distanz. Dieses System zahlte sich fortan aus, besonders nachdem Füchse Kapitän Torsten Laen für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen musste. Während Pavel Horak und Zarko Markovic für Göppingen den Spielstand in der zehnten Minute egalisierten, blieben die Gastgeber hingegen fünf Minuten ohne Treffer – und diese Torflaute sollte noch länger andauern. Selbst die Überzahlsituation ließen die Berliner ungenutzt. So übernahm Göppingen die Führung mit 5:3. 

Bis zur 15. Minute mussten die Fans in der mit 6186 Zuschauern gefüllten Max-Schmeling-Halle zum erleichternden Treffer warten. Diesmal bekam die Göppinger Hintermannschaft Sven-Sören Christophersen nicht in den Griff, der per Schlagwurf in die rechte Ecke zum 4:5-Anschluss traf. Plötzlich schoben die Hausherren den Abwehrriegel vor und blockten die Angriffe der Göppinger. Und wenn zu dem Zeitpunkt ein Wurf durchkam, war Silvio Heinevetter zur Stelle. Der Nationaltorhüter parierte in den ersten zwanzig Minuten bereits sieben Versuche und lies keinen weiteren Treffer zu. Währenddessen erwies sich Konstantin Igropulo in guter Form und baute die Führung der Berliner mit seinem dritten Tor auf 7:5 aus. Eine einseitige Partie wurde es hingegen nicht, ganz im Gegenteil. Den Gästen aus Göppingen war deutlich anzumerken, dass sie die Statistik, die in den letzten Spielen für sie sprach, verteidigen wollten. Vor allem gegen Pavel Horak hatten die Füchse schwer zu kämpfen. Der tschechische Rückraumschütze erzielte drei Tore in Folge und brachte sein Team somit wieder in Front.

Wenige Minuten vor Ende der ersten Halbzeit wollte Füchse-Coach Dagur Sigurdsson mit seiner Ansprache in der Auszeit noch einmal die Aufholjagd einläuten, es folgten allerdings weitere Tore bei den Gästen aus Süddeutschland. Wieder einmal blieben die Göppinger ohne Gegentor in Unterzahl, verteidigten mit harten Bandagen und führten zur Pause mit 12:9 im Fuchsbau. Auch den besseren Start erwischte Göppingen, die durch Manuel Späth auf 13:9 erhöhten. Doch die Berliner ließen nicht locker, Heinevetter entschärfte weitere gute Wurfchancen der Gäste und Konstantin Igropulo hatte sichtlich Spaß im Fuchsbau gefunden. Denn der russische Rückraumspieler hielt sein Team mit seinem fünften Tor zum 11:14 in Reichweite. Darauf entwickelte sich ein zunehmend ausgeglichenes Spiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Doch in den folgenden Minuten nahmen die Hausherren das Zepter in die Hand. Tor um Tor kämpften sich die Füchse heran und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Zwei schnelle Abschlüsse von Christophersen liessen den Vorsprung der Gäste auf 16:17 schmelzen. Der Fuchsbau war nun voll da und wurde spätestens zu einem Hexenkessel, als Ivan Nincevic mit dem 18:17 für die erste Führung der Berliner seit der ersten Halbzeit sorgte.

Wer bereits zu diesem Zeitpunkt an eine nicht zu überbietende Spannung glaubte, wurde in der Schlussviertelstunde eines Besseren belehrt. Denn eine überaus hektische Situation läutete die Schlussphase ein. Als die Unparteiischen bereits den Arm zum Zeitspiel gegen Göppingen gehoben hatten, versuchte Pavel Horak mit einer Schauspieleinlage einen Freiwurf herauszuholen. Es folgte ein gellendes Pfeifkonzert von den Zuschauerrängen über die unsportliche Aktion des Tschechen. Göppingen nutzte die folgende Zeitstrafe gegen Füchse-Coach Sigurdsson und zog wieder mit drei Toren weg. Doch ein zweiter Torschütze vom Dienst brachte die Füchse wieder zurück in die Partie und verkürzte auf 21:22. Konstantin Igropulo bewies mit seinem achten und neunten Tor des Abends, warum sich die Hauptstadthandballer seine Dienste sicherten. Darüber hinaus begann Sven-Sören Christophersen, sich aus der kämpferischen Defensive der Göppinger zu befreien. Den zwischenzeitlichen Treffer von Manuel Späth egalisierte der deutsche Nationalspieler zum 24:24. 

In den letzten fünf Minuten wurde letztendlich der Ausgang des Spiels zu Gunsten der Füchse entschieden. Selbst das Time Out von Göppingens Coach Velimir Petkovic konnte den Aufwind der Berliner nicht mehr bremsen. Weitere drei Treffer durch das Trio Richwien, Christophersen und Laen folgten zum 27:24, während Silvio Heinevetter weitere Wurfversuche von Göppingen entschärfte und somit die Entscheidung herbeiführte. Der Füchse-Schlussmann kam insgesamt auf 18 Paraden. Spätestens das Tor von Bartlomiej Jaszka zum 29:26 eine Minute vor Schluss machte dann alles klar. Es blieb letztlich bei diesem Ergebnis und die Füchse setzten sich mit dem Heimsieg vorerst an die Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga. 


Stimmen zum Spiel:

Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin)
„Wir sind zufrieden mit unseren zwei Punkten. Wir haben gut gespielt, aber auch nicht immer das Quäntchen Glück gehabt. Ein großes Lob an die Abwehr und an den Angriff. Besonders in der zweiten Halbzeit haben sie gut gespielt.“

Velimir Petkovic (Trainer Frisch Auf! Göppingen)
„Ein Riesenlob an meine Jungs, sie haben gut gespielt, die Partie lange kontrolliert und geführt. Berlin hatte mehr Fehler, aber sie hatten ihre zweiten Chancen genutzt. Wer nur das Ergebnis sieht, denkt an eine klare Sache für die Füchse. Aber wer selbst in der Halle war, der weiß wie das Spiel wirklich war.“

Bob Hanning (Geschäftsführer Füchse Berlin)
„Ich glaube wir haben zwei Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte haben wir den Ball nicht genug laufen lassen und sind mit der Taktik von Göppingen nicht klar gekommen. 20 Tore in der zweiten Halbzeit sagt dann aber wieder einiges aus. Die Spieler haben sich viel mehr bewegt und Christophersen hat nun auch mitgespielt und dank seiner individuellen Klasse zum Sieg beigetragen.“

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