18.03.2012 , 19:06:00 Uhr - Information - ATz

Füchse gewinnen Achtelfinal-Hinspiel gegen den HSV mit 32:30

Die Füchse Berlin setzen sich im Achtelfinal-Spiel gegen den amtierenden Deutschen Meister vom HSV Hamburg mit 32:30 (15:15) durch und sichern sich somit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Sonntag. Gegen stark aufspielende Hamburger überzeugte vor allem Sven-Sören Christophersen mit insgesamt acht Toren. 

Gänsehautatmosphäre herrschte von Beginn an in der Max-Schmeling-Halle, bereits beim Einlaufen der Mannschaften lag Spannung in der Luft. Die 8.904 Berliner Zuschauer stimmten sich mit dem Hallensprecher lautstark auf das Spiel ein. Denn dieses Begann mit viel Kampf und Abwehrarbeit. Hans Lindberg durchbrach als erster die Abwehrreihe der Füchse, doch Bartlomiej Jaszka bezwang im direkten Gegenzug Johannes Bitter. Dieser schnelle Schlagabtausch sollte nicht nur von kurzer Dauer sein, dieses Bild war symbolträchtig für eine Partie auf hohem Niveau.

Mark Bult spielte derweil wie stark auf. Der Niederländer brachte die Hausherren mit zwei schnellen Rückraumtreffern mit 6:4 in Führung. Kurze Zeit später schien der Ball im Berliner Angriffsspiel Ivan Nincevic aus den Händen zu gleiten. Doch während der HSV nach vorne stürmte, bekam der Kroate den Ball doch noch zu fassen, dessen Pass vom freistehenden Kapitän Torsten Laen in das Tor geworfen wurde. Die Berliner führten nun mit drei Toren, HSV Trainer Martin Schwalb stelle seine Defensive daraufhin besser ein. Zunächst ließen die Norddeutschen keine weiteren Treffer der Berliner zu, die sichtbar Mühe hatten, die 6:0-Deckung der Hanseaten zu knacken. Der HSV wiederum tat sich an dem gut aufgelegten Silvio Heinevetter schwer, der zu diesem Zeitpunkt bereits vier Paraden zu verzeichnen hatte.

Sven Sören Christophersen, der erst am Freitag von seiner Sperre durch die EHF freigesprochen wurde, bewies warum sein Verein so sehr um seinen Einsatz kämpfte. Mit seinem dritten Torerfolg bremste der Rückraumspieler die Aufholjagd der Hamburger kurzzeitig aus. Doch nach der erneuten Führung der Hausherren agierte der deutsche Meister cleverer in Abwehr. Die Norddeutschen schlossen die Räume und verschoben ihre Deckung mit jeder Bewegung der Füchse. Ein Spieler konnte allerdings selten aus dem Spiel genommen werden: Wieder war es Sven Sören Christophersen, der kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit seinen sechsten Treffer erzielte. Den letzten Treffer im ersten Durchgang erzielte dann Markus Richwien und stellte damit dem 15:15-Halbzeitstand her. 

Die zweite Hälfte ging auf gleich hohem Niveau weiter. Dan Beutler, der für Johannes Bitter in den Kasten des HSV wechselte, zeigte sofort mit einer spektakulären Parade sein Können. Den scharf geworfenen Ball von Mark Bult lenkte der 34-Jährige am linken Toreck um den Pfosten. Doch die Füchse ließen sich von der starken Leistung des Keepers nicht beeindrucken, erhöhten kontinuierlich den Druck. Zwischenzeitlich zu hoch, was zu einer doppelten Überzahl der Berliner führte. Das nutzten die Hausherren prompt aus und gingen mit zwei Toren von Nincevic erneut in Führung. Als die Berliner nach 44 Minuten mit 24:22 zu enteilen drohten, war es erneut Martin Schwalb, der mit einem Time Out seinen Spielern weitere Instruktionen gab und diesen eine Verschnaufpause ermöglichte.

Minutenlang führten die Füchse mit einem Tor Vorsprung, bis Lijewski mit seinem sechsten Streich den 27:27-Ausgleich herbeiführte. Die Hauptstadthandballer verbuchten plötzlich keine Treffer mehr, die Konzentration schwand, während Hans Lindberg mit seinem siebten Tor des Abends den HSV acht Minuten vor Spielende wieder in Führung brachte. Wer allerdings an resignierende Füchse glaubte, wurde postwendend eines Besseren belehrt. Nachdem sich die Hintermannschaft der Berliner neu geordnet hatte, zwang diese den HSV zu Fehlern, welche durch Mark Bult und Ivan Nincevic zur erneuten Führung der Füchse ausgenutzt wurden. Angetrieben vom Berliner Publikum wurde der offene Schlagabtausch in der letzten Minute entschieden, als Berlins Spielmacher Bartlomiej Jaszka mit seinen Toren vier und fünf den Endstand des Spiels herbeiführte. Die Füchse Berlin gewannen eine hart umkämpfte Partie mit 32:30 und gehen mit einem kleinen Polster in das Rückspiel am kommenden Sonntag.

Stimmen zum Spiel:

Martin Schwalb (Geschäftsführer/Trainer HSV Hamburg):

„Normalerweise gratuliert man, wenn man verloren hat. Das tue ich auch, allerdings gibt es noch ein Spiel deswegen müssen die Füchse entscheiden ob sie das schon annehmen. Wir haben alles in die Waagschale geworfen, was wir hatten. Das was wir heute gesehen haben ist der HSV Hamburg. Wir haben alles rein geworfen und werden das auch im Rückspiel tun.“


Hans Lindberg ( Rückraum HSV Hamburg):

„Wir sind mit einer guten Leistung in das Spiel reingekommen, wir haben ein paar Fehler gemacht am Ende, allerdings sind zwei Tore kein wirklicher Vorsprung. Ich freue mich auf den nächsten Sonntag, wo wir hoffentlich noch besser spielen werden.“


Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin):

„Das Ergebnis ist kein Polster, wir sind aber einigermaßen zufrieden mit unserer Leistung und sind stolz darauf, dass wir gewonnen haben. Der HSV hat vorher noch kein Spiel in der Champions League verloren, wir haben das geschafft und sind sehr stolz drauf. Wir sind zuversichtlich, dass wir das Spiel in Hamburg auch gut gestalten werden.“


Torsten Laen (Kreisläufer Füchse Berlin):

„Wir wussten natürlich, dass jedes Tor entscheidend sein kann. Doch gegen Hamburg kann man nicht so leicht mit sechs Toren gewinnen, von daher sind wir zufrieden mit diesem Ergebnis und freuen uns auf das Rückspiel.

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