15.09.2010 , 22:08:00 Uhr - Spielbericht - RM - handball-world.com

Füchse sind nicht zu stoppen - nur noch zwei Teams ungeschlagen

Die Füchse Berlin sind weiter nicht zu stoppen, auch gegen die MT Melsungen hielt sich das Team von Dagur Sigurdsson schadlos. Bremste im ersten Durchgang vor allem MT-Torhüter Mario Kelentric die Füchse noch ein, zogen sie in der zweiten Halbzeit nach dem 12:10 davon. Zeitweise führten die Hauptstädter mit sechs Toren, am Ende gewannen sie 29:23. Damit sind die Füchse neben dem THW Kiel das einzige ungeschlagene Team, die Rhein-Neckar Löwen verloren zeitgleich in Magdeburg. Damit kommt es am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle zum Spitzenspiel zwischen den beiden ungeschlagenen Tabellenführen.

Nach dem Auswärtssieg beim DHC Rheinland hatte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning vor allem eine Steigerung in der Offensive gefordert, sonst könnte bereits gegen die MT Melsungen die erste Saisonniederlage drohen. Dennoch sahen die Hessen die Gastgeber in der Favoritenrolle und hatten auch der Startphase das Nachsehen. Die ersten beiden Treffer gingen auf das Konto der Berliner und es dauerte mehr als vier Minuten, bis Andrei Klimovets als einer der besten Melsunger Spieler den ersten Treffer für die MT erzielte.

Zwar wurden die Berliner in der Folge ihrer Favoritenrolle gerecht und dominierten das Spiel, absetzen konnten sie sich allerdings nicht. Großen Anteil daran hatte Mario Kelentric im Tor der Gäste, er glänzte allein im ersten Durchgang mit neun Paraden. Darunter auch zwei Strafwürfe von Ivan Nincevic und Sven-Sören Christophersen, der dritte Siebenmeter der ersten Halbzeit wurde Konrad Wilczynski vom eingewechselten Robert Lechte abgekauft. Savas Karipidis nutzte die Paraden seines Teamkollegen, um in der zehnten Minute beim 3:4 erstmals die Gäste in Führung zu werfen.

In der Folge wechselte mehrfach die Führung, auch eine stabile Füchse-Abwehr konnte den Gastgebern keinen Vorteil bringen. Letztmals brachte Alin Sania in der 18. Minute die Gäste mit 8:7 in Führung, Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson reagierte nun mit seiner Auszeit. Stand Johannes Sellin, der es am Ende auf fünf Tore brachte, bereits von Beginn an auf dem Parkett, folgte nun mit Colja Löffler der zweite Youngster. Mit einer 5:1-Abwehr, in der Löffler vorgezogen agierte, sollten nun die Gäste gebremst werden.

Der Plan des isländischen Trainers ging auf, trotz der vergebenen Strafwürfe übernahmen die Berliner wieder die Führung. Der erst am Montag nach Berlin zurückgekehrte Mark Bult traf zum 12:9 und brachte sein neues altes Team erstmals mit drei Toren in Führung. Obwohl die Berliner eine Zeitstrafe gegen Andrei Klimovets nicht nutzen konnten, ging es mit 12:10 in die Pause. Nach Wiederanpfiff wurde postwendend auf 14:10 erhöht, Ivan Nincevic erlaubte sich bei den vier Strafwürfen im zweiten Durchgang keinen Fehler mehr.

Obwohl MT-Torhüter Mario Kelentric weiterhin eine gute Leistung zeigte und der sichere Melsunger Rückhalt war, fiel es den Berlinern nun leichter das Spiel zu bestimmen. Bis zur Melsunger Auszeit in der 40. Minute bestimmten Nincevic und Sellin das Spiel der Hausherren fast allein. Sie brachten die Füchse mit 18:12 in Führung, auch die Auszeit von Matjaz Tominec konnte in der Folge den Favoritensieg nicht mehr verhindern. In der 43. Minute traf dann auch Milan Torbica erstmals, der Serbe wurde erst am Nachmittag als neuer Rechtsaußen der Nordhessen bekannt gegeben.

Zwar konnten die Hessen wieder auf vier Tore herankommen, schafften es dann aber nicht mehr weiter zu verkürzen. Zu ungeduldig waren die Melsunger und schlossen überhastet ab und verpassten damit die Chance, die Gastgeber nochmals zu gefährden. Die wiederum ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, Petersson erhöhte mit seinem Treffer zum 28:22 nochmals den Vorsprung auf sechs Tore. In den letzten beiden Minuten waren die Berliner dann etwas übermotiviert, nacheinander kassierten Silvio Heinevetter und Colja Löffler eine Zeitstrafe. Doch auch diesen Vorteil konnte die MT nicht mehr nutzen, der letzte Treffer gehörte dem Berliner Konrad Wilczynski zum 29:23.


Stimmen zum Spiel:

Dagur Sigurdsson, Trainer Füchse Berlin:
Wir sind unheimlich glücklich über den Sieg. Wir haben uns in den letzten vier Spielen gesteigert und wir sind auch heute die Sache sehr fokussiert angegangen. Dafür wurden wir belohnt. Der Angriff war heute schon besser, die Abwehr wie in den letzten Spielen auch recht stabil. Über ein paar schnelle Tempogegenstöße konnten wir dann am Schluss das Spiel gewinnen.

Matjaz Tominec, Trainer MT Melsungen:
Wir haben in der ersten Halbzeit sehr lange mitgespielt, uns dann aber durch unnötige Fehler vor der Pause um eine bessere Chance gebracht. Realistisch gesehen hatten wir aber keine Chance gegen die Füchse. Uns fehlt Vasilakis für die Tempogegenstöße und ein Rückraumspieler. Wir müssen uns bemühen mehr einfache Tore aus den Tempogegenstößen zu machen.

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