26.02.2017 , 21:43:00 Uhr - Jugend - CG

Jugenden überzeugen mit Abstrichen

- A-Jugend gewinnt, offenbart aber Schwächen

- B-Jugend muss an der Defensive arbeiten, um auch in der Meisterschaft souverän agieren zu können - Zweite Herren unterliegen erneut

A-Jugend auf dem richtigen Weg

Die A-Jugend der Füchse Berlin hat am Sonntagabend mit 49:30 (27:11) gegen Bremen/Hastedt gewonnen. Auswärts zeigten die Jungs eine gute Angriffsleistung, defensiv gibt es aber noch einiges aufzuarbeiten. Das Ziel lautet nun, aus den Fehlern zu lernen, um für das kommende „Spiel der Saison“ gegen Tabellenführer Burgdorf fit zu werden, das zu Hause in der Lilli-Henoch-Halle stattfinden wird.

Die Bundesliga-Jungfüchse von Bob Hanning konnten am Sonntag erstmals wieder auf den länger verletzt gewesenen Frederik Simak zurückgreifen. Der 19-jährige halblinke Jugend-Nationalspieler hatte zuletzt sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff gefehlt. Auf Rechtsaußen erhielt der B-Jugendliche Loris Kotte den Vorzug, dieses Vertrauen rechtfertigte er mit sechs Treffern. Zu Beginn der Partie herrschten gewisse Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr, was auch der neuen offensiven Formation geschuldet war. Die Jungs konnten sich aber „fangen“ und die meisten Situationen ordentlich lösen. Durch erhöhte Effektivität im Angriff konnten sie das Spiel bereits bis zur Halbzeit (27:11) entscheiden – was ein Glück war, da die zweite Hälfte vergleichsweise schlecht lief.

Dort schienen sie "neben sich" zu stehen und fanden nicht mehr in die Partie. Vorne wurden Bälle verschenkt, hinten Tür und Tor geöffnet. Dadurch kassierten die Jungfüchse 19 Treffer in Halbzeit zwei – eine indiskutable Leistung, wenn man bedenkt, dass es in den ersten dreißig Minuten lediglich elf gewesen sind.

„Wenn wir so gegen Burgdorf spielen, kassieren wir 50 Gegentore, das ist die normale Konsequenz. So kann man in der Defensive nicht auftreten. Mit unserem Angriff können wir überwiegend zufrieden sein, wir haben dort meistens die richtigen Entscheidungen getroffen“, sagt Trainer Bob Hanning.

Seine Jungs benötigen am Freitag (3.3.17), wenn sie gegen die TSV Burgdorf (Tabellenführer) spielen, übrigens jede mögliche Unterstützung der Berliner Fans. In der heimischen Lilli-Henoch-Halle geht es um ein sogenanntes „Vier-Punkte-Spiel“, das noch dadurch pikanter wird, dass in der Jugend-Bundesliga bei Punktgleichheit der direkte Vergleich gilt. Nur die ersten beiden Tabellenplätze dürfen um die Deutsche Meisterschaft spielen, Berlin steht momentan auf Rang drei. Anpfiff ist um 20:00 Uhr – ideal, um nach der Arbeit zu sehen, wie unglaublich professionell 17- bis 19-Jährige bereits den schönsten Sport der Welt darbieten können. Am 3. März stehen viele der besten Nachwuchshandballer Deutschlands auf dem Berliner Parkett, das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Dazu gibt es Essen, Trinken, ein Hallenheft – kurz: ein richtiges Event. Kommt vorbei!

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B-Jugend punktet vierfach

Am Freitag und am Samstag sorgten die B-Jugendlichen der Füchse erneut dafür, weiterhin ungeschlagen zu sein. Gegen Rostock und gegen die SG Vorpommern holten sie sich jeweils zwei Punkte. Das Freitagsspiel endete 34:16, Samstag errangen die Jungs von Trainer Fabian Lüdke und Co-Trainer Martin Berger ein 44:19.

Gegen Rostock wussten die Trainer nicht sicher, ob der Gegner mit den 2000er-Spielern antreten würde, die sonst aufgrund ihrer exzellenten Leistungen in der A-Jugend-Bundesliga spielen. Deshalb schworen sie ihr Team auf Bestleistung ein, um nicht über einen möglichen Stolperstein Richtung Meisterschaft zu stürzen. Dennoch schlichen sich eine Fahrlässigkeiten ein, vor allem in der Defensive wurden Absprachen nicht konsequent beachtet. Es ging darum, einzelne Spieler zu isolieren und die Leistungsträger früh ab neun Metern zu attackieren – dies misslang zu oft. Dadurch blieb Rostock lange „am Leben“ und konnte regelmäßig auf zwei Tore herankommen.

Erst die ernsten Worte in der Halbzeitpause führten zum gewünschten Ergebnis, sodass in den darauffolgenden zwanzig Minuten nur noch sechs Gegentore eingefangen wurden. Dadurch gelangen konsequenterweise auch mehrere schnelle und einfache Tore, sodass die Partie rasch entschieden werden konnte.

„In der Deutschen Meisterschaft hätte uns die erste Halbzeit das Genick gebrochen. Solche Leistungen würden uns schneller hinauswerfen, als viele von uns zu glauben scheinen. Wir müssen uns stabilisieren“, sagt Trainer Lüdke.

Das Samstag-Spiel gegen Vorpommern ging 44:19 aus, der Gegner war zwar weniger stark als am Freitag, dennoch hatten sich die Spieler vieles vom Vortag zu Herzen genommen. Bereits nach 15 Minuten wurde eine Acht-Tore-Führung herausgespielt. Dabei war Torben Matzken mit zwölf Treffern erfolgreichster Schütze. Die 6-0-Deckung stand schlechter als die in Halbzeit zwei eingeführte 3-3-Variante, bei der besonders Anton Karpe als Dirigent überzeugte.

„Wir haben eine tolle Leistung gesehen. Das zweite Spiel innerhalb von 24 Stunden offenbarte wieder Defizite in der Abwehr, an denen wir arbeiten müssen. Torben setzte mit seinen Treffern ein Zeichen und auch Chester Ulzen sorgte für Torgefahr“, sagt Co-Trainer Martin Berger.

Die nächste Partie der B-Jugend steht am Samstag um 16:00 Uhr gegen die SG OSF Berlin an.

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Zweite Herren lässt erneut Punkte liegen

von Sebastian Butzke

Die zweite Mannschaft der Füchse Berlin verlor am Wochenende mit 24:29 (12:16) gegen den MTV Altlandsberg. Die Partie war über lange Zeit offen, am Ende reichte aber die Kraft nicht. Das Hinspiel wurde bereits mit 21:29 verloren, die Revanche ist also nicht geglückt.

Mit acht Feldspielern und einer guten Portion Kampf und Emotionen versuchten wir vergangenen gestrigen Spieltag, die ausstehende Rechnung mit den Altlandsberg zu begleichen - jedoch vergebens. Alle Anstrengungen und Bemühungen, jede erfolgreiche Abwehraktion und jedes geworfene Tor reichten nicht aus, um einen Sieg einzufahren. Und das wahrlich Traurige an der ganzen Sache war, dass mir wirklich kein Punkt einfällt, in welchem der MTV besser war als wir. Außer, dass sie unsere fehlende Abgeklärtheit ausnutzten und uns nicht die wohlverdiente Führung überließen.

In der Anfangsphase hatten wir vor allem in der Abwehr alles im Griff. Der wirklich nicht untalentierte Kreisspieler sowie der Rückraum kamen kaum zu einfachen Toren, weswegen der Gegner eher bis zu den Außenspielern durchspielte. Das Ziel, im Zentrum alles eng zu machen und dem Rückraum das Handballspiel schwer zu machen, wurde also erfüllt, jedoch fingen jetzt an, die Außenspieler des MTV zu treffen, was das enge Spiel und die erste höhere Führung des Gastgebers erklärte.

Mitte der ersten Hälfte wussten wir aber auch DAS relativ gut zu unterbinden und kämpften uns über schnelle Ballgewinne in der Abwehr und Gegenstoßtore wieder heran. Ein 4:0-Lauf, an dem sich eine Überzahlsituation für uns anschloss, bot die perfekte Ausgangsmöglichkeit, die Führung an uns zu reißen und den Spieß in null Komma nichts umzudrehen. Aber genau hier fehlte uns das erste mal die nötige Abgeklärtheit und so wurden die Bälle ohne Verantwortung vertändelt und verworfen. Kurz darauf fand der MTV zurück und schickte uns kurzer Hand mit vier Toren minus in die Kabine.

Dort versuchte uns der Trainerstab mit weiteren Ansagen und Zuspruch wieder wachzurütteln. Der Start in die zweite Hälfte ließ jedoch düster auf den weiteren Verlauf der Partie blicken. Die Gastgeber konnten weiter Tore vor allem über die Außenpositionen erzielen, obwohl wir versuchten, mit aller Konsequenz in der Abwehr zu agieren. Den Kampf gab niemand von uns auf und so gelang uns ein weiteres Comeback zum Zeitpunkt, in dem die Altlandsberger ihr verhängnisvollstes Formtief hatten, was uns die Möglichkeit eröffnete, auf unserer Welle geradewegs die Führung zu übernehmen und einen Sechs-Tore-Rückstand hinter uns zu lassen.

Traurig aber wahr ist auch, dass die Möglichkeit zu haben nicht immer bedeutet, sie auch zu ergreifen. Und so war auch die zweite Chance, das Spiel zu drehen, vertan. Die restlichen Minuten fehlte dann auch die Kraft, nochmal Anlauf zu nehmen, womit die Minuten dahinschwanden und die Niederlage Realität wurde.

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