10.02.2008 , 19:00:00 Uhr - Spielbericht - RM

38:34 gegen Melsungen - 3. Heimsieg in Folge

Mit dem dritten Heimsieg in Folge setzten sich die Füchse Berlin auch gegen die MT Melsungen durch. Vor über 6.000 Zuschauern gewannen die Berliner im torreichen Spiel mit 38:34 und kletterten damit auf Tabellenplatz 13, punktgleich mit der davor positionierten HSG Wetzlar. Mit jeweils sieben Toren waren Kjetil Strand (7/3) und Konrad Wilczynski (7/6) am erfolgreichsten. Füchse-Coach Jörn-Uwe Lommel zeigte sich aber mit der gesamten Mannschaftsleistung und den Variationsmöglichkeiten zufrieden. In der Abwehr agierte Sascha Detlof, dessen Vertragsverlängerung bis 2009 bekannt gegeben wurde.

Im einzigen Sonntagsspiel der Handball-Bundesliga waren die Füchse Berlin und ihr Gegner von der MT Melsungen gewarnt. Am Vortag hatte der TuS N-Lübbecke gegen FA Göppingen gewonnen und vom TUSEM Essen war beim Sieg über GWD Minden ein Lebenszeichen zu vermelden. Nur mit einem Sieg konnten sich die Füchse etwas aus dem Tabellenkeller lösen und damit von den Punkten vor dem Jahreswechsel und dem Unentschieden der Vorwoche in Wetzlar profitieren. Für die MT Melsungen war es dagegen wichtig an den Sieg über Lemgo anzuknüpfen und die Spitze der zweiten Tabellenhälfte zu verteidigen. Den besseren Start erwischten dann allerdings die Gastgeber, die von Beginn an über den Rückraum mit Kjetil Strand, Mark Bult und Christian Caillat Druck machten. Die Melsunger Offensive bremsten sie mit einer ungewohnt offensiven Abwehr aus, bei der Sascha Detlof die vorgezogene Spitze der 5:1-Variante darstellt.

Die MT Melsungen hatte große Schwierigkeiten mit der Berliner Abwehr und fand nicht den notwendigen Zug auf das Berliner Tor, in dem zudem Petr Stochl einen guten Start hatte. Nachdem Hany El Fakharany nach einem Anspiel von Mark Bult das 8:3 erzielte, zückte MT-Coach Robert Hedin bereits in der elften Minute die grüne Karte. Die Auszeit kam zum richtigen Zeitpunkt, denn Hedin gelang es sein Team neu zu formieren, das in der Folge mehr Druck aufbaute und bei dem sich zudem Mario Kelentric im eigenen Tor steigerte. Spielerisch konnte Melsungen allerdings weiterhin wenig Akzente setzen und profitierte mehrfach von schnellen Kontertoren, denen die Füchse nur einen glänzend haltenden Stochl entgegen zu setzen hatten. In der 13. Minute war die MT dann wieder auf 15:12 dran und Petr Hruby hatte nach einem Ballgewinn beim Tempogegenstoß die Chance weiter zu verkürzen. Es blieb allerdings beim Versuch, denn Hrubys Landsmann Stochl parierte den Wurf und in der Folge erhöhte Konrad Wilczynski auf 16:12.

Konrad Wilczynski an der Spitze der Torschützenliste

Dieses Tor erzielte Wilczynski mit seinem bereits vierten Strafwurf. Sein eigenes Torekonto der laufenden Saison erhöhte er damit auf 136 Tore und eroberte sich damit die Spitze der Torschützenliste vom Kieler Nikola Karabatic zurück. Den Vorsprung konnten die Füchse bis zur Pause halten. Den letzten Treffer erzielte Bartlomiej Jaszkavier Sekunden vor der Pause mit einem Hüftwurf zum 20:16, einen letzten Versuch der Melsunger konnte Stochl dann parieren. An die bis dato gezeigte Leistung konnten die Füchse auch im zweiten Durchgang anknüpfen und ihren Vorsprung zunächst erhöhen. Daniel Valo, der bis zur Halbzeit bereits sechs Tore erzielt hatte, fand auf Melsunger Seite nicht mehr ins Spiel und auch Savas Karipidis tat sich immer schwerer.

Kurz nach dem 24:19 durch Daniel Tellander verloren dann aber beide Teams ihre spielerische Linie und rieben sich gegenseitig auf. Die Unparteiischen Holger Fleisch und Jürgen Rieber versuchten zunächst die Rangeleien zwischen Michal Kubisztal und Grigoris Sanikis zu unterbinden, als sie in der 38. Minute beide Spieler vom Platz stellten. Es folgte eine weitere Strafe gegen den Melsunger Nenad Vuckovic und in der Folge werden die Gäste nach einer Bankstrafe gegen MT-Trainer Robert Hedin weiter dezimiert. Die Füchse nutzten die Überzahlsituation zu einem Ballgewinn, in der Folge wurde dann Hany El Fakharany gefoult. Nun musste auch noch Daniel Tellander das Feld verlassen und nach dem erfolgreichen Strafwurf von Wilczynski zum 26:19 standen für kurze Zeit Vladica und Savas Karipidis bei Melsungen allein auf dem Feld.

Sascha Detlof verlängert bis 2009

Für eine Vorentscheidung war es zu diesem Zeitpunkt allerdings noch etwas zu früh. Die mitgereisten Melsunger unter den 6.243 Zuschauern sahen eine kämpfende Mannschaft, die langsam wieder aufschloss. Die Füchse wurden nun nervös und nach einer Zeitstrafe gegen Sascha Detlof hatte die MT die Chance sogar auf 30:27 zu verkürzen. In dieser Situation griff allerdings Vladica Stojanovic etwas beherzt zu, musste für zwei Minuten pausieren und brachte den Füchsen einen Ballbesitz. Noch einmal hatte die MT bei einem Tempogegenstoß die Chance auf 30:27 zu verkürzen, nun machte allerdings Petr Stochl den Kasten dicht und stärkte den Hausherren den Rücken. In der Folge gelang es dann Kjetil Strand in der 52. Minute mit einem Strafwurf zum 31:25 die brenzlige Situation für seine Mannschaft zu entschärfen und sorgte damit nun für die Vorentscheidung.

In der verbleibenden Spielzeit ließen die Hausherren nun nichts mehr anbrennen, der MT Melsungen gelang lediglich etwas Ergebniskosmetik. Am Ende stand es 38:34 für die Füchse Berlin, die damit an die Heimsiege gegen Göppingen und Lübbecke anknüpfen konnte. Neben den Toptorschützen Strand (7/3) und Wilczynksi (7/6) freute sich Trainer Jörn-Uwe Lommel vor allem über die Torerfolge seines Rückraums, Geschäftsführer Bob Hanning bezeichnete die Füchse gar als "Offensiv-Mannschaft". Die Füchse zogen mit dem Sieg an der HBW Balingen-Weilstetten vorbei auf den 13. Tabellenplatz, punktgleich mit der HSG Wetzlar auf Platz 12. MT-Trainer Robert Hedin gratulierte den Berlinern zum verdienten Sieg, bei seinem Team trafen Karipidis (10/6) und Valo (6) am erfolgreichsten. Füchse-Geschäftsführer konnte zum Abschluss des Abends noch die Verlängerung mit Sascha Detlof um ein weiteres Jahr bekanntgegeben. "Ihr könnt holen, wen ihr wollt." zitierte ihn Hanning, "Spätestens nach drei Spieltagen spiele ich sowieso wieder in der Abwehr."

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