18.05.2017 , 12:36:00 Uhr - Information - CB, CG
Doch mit Nantes wartete bereits in Runde drei vor der Gruppenphase eines der schwierigsten Lose (die Franzosen waren im Jahr 2013 Ausrichter des Final Four und unterlagen in eigener Halle erst im Endspiel den Rhein-Neckar Löwen.)
Das Hinspiel im Fuchsbau ging mit einem 23:18-Sieg an uns. Baba Jaszka gab nach längerer Verletzung sein Comeback und spielte, als wäre er nie weggewesen. Fünf Tore Vorsprung waren erfreulich, aber ein Ruhekissen sollte es nicht sein.
50 Minuten lang taten wir im Rückspiel alles dafür, diesen Vorsprung aus dem Hinspiel zu halten. Dann aber lief plötzlich kaum noch etwas zusammen. Nantes holte Tor um Tor auf und siegte am Ende mit 28:23 – was dank des besseren Verhältnisses der Auswärtstore für uns reichte. Länger hätte das Spiel sicherlich nicht dauern dürfen. Auf jeden Fall war der Weg frei für ein erneutes Ausrichten des Final Four in Berlin, wir erhielten den Zuschlag im Februar.
Nun musste die Gruppenphase überstanden werden. Mit Porto und Vojvodina gab es zwei lösbare Aufgaben. Nur die Dänen aus Skjern konnten uns in eigener Halle ärgern. „Katastrophe“ war ein erstes Statement von Dagur Sigurdsson nach der 28:32-Niederlage in Dänemark. Doch bereits im Rückspiel konnten unsere Jungs mit einem 29:24-Heimsieg erfolgreich Revanche nehmen. Weitere Siege gegen Porto und Vojvodina bedeuteten den Gruppensieg und die automatische Qualifikation für das Final Four – das Viertelfinale wird vom Gastgeber des Turniers regelkonform übersprungen.
Hamburg, Velenje, Skjern und die Füchse hießen die vier Teilnehmer im Mai – und wir bekamen es im Halbfinale mit den Slowenen aus Velenje zu tun. An dieser Stelle erneut auszuscheiden, war die große Angst aller Berliner – deshalb ging das Team sehr konzentriert zu Werke und konnten sich am Ende verdient mit 27:24 durchsetzen. Tino Igropulo und Fredrik Petersen warfen zusammen knapp die Hälfte der Füchse-Tore.
Zum ersten Mal standen die Hauptstädter nun in einem internationalen Finale – mit dem HSV Hamburg wartete ein Gegner aus der Bundesliga auf Sigurdssons Team. Das Endspiel wurde – wie sollte es auch anders sein – ein Krimi. Die 16:13-Halbzeitführung war fünfzehn Minuten vor Schluss wieder vergeben. 24:24 stand es auch noch in der 51. Minute, anschließend schlug die Stunde unserer Jugend: Fabian Wiede und Paul Drux behielten die Nerven und übernahmen die Verantwortung in den angespannten letzten Minuten. Sie gewannen mit 30:27 und somit ihren ersten internationalen Titel.
Tobte die Halle? Na und ob! Ein freudiger, kurzzeitiger Weltuntergang schwappte über die 9.000 Sitze der Max-Schmeling-Halle. Klar, die HSV-Fans hielten sich dezent zurück, der „Bärenfuchs“ zierte aber dennoch die Brust der meisten anwesenden Handball-Enthusiasten.
Als die frischgebackenen EHF-Pokalsieger 2015 schließlich den Pokal in eigener Halle hochstemmten, wurde allen klar: Wir hatten es endlich und tatsächlich geschafft!
Die Stimmung im Fuchsbau war einmalig – und auch am Wochenende können wir wieder etwas Ähnliches erleben. Gewinnen wir den EHF-Pokal, so wird dies die erfolgreichste Saison der Füchse sein, die es je gab (Vereinsweltmeister und EHF-Cup-Sieger in einer Spielzeit.)