09.10.2016 , 18:51:00 Uhr - Jugend - CG

Füchse feiern Auswärtssieg gegen Chambéry, Zweite Herren lässt erneut Punkte liegen, A- und B-Jugend siegen souverän

Die Füchse Berlin haben ihr Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde im EHF-Cup 25:22 (11:7) gegen Chambéry Savoie gewonnen. Nach einer anfänglichen Aufholjagd führte der amtierende Vereinsweltmeister das gesamte Spiel über und konnte sich trotz einiger Zeitstrafen am Ende mit drei Toren durchsetzen. Das Rückspiel findet am 16.10. um 15:00 in der Max-Schmeling-Halle statt, Karten gibt es noch im Vorverkauf.

Es sollte eine erfolgreiche Revanche werden für das frühe Ausscheiden aus dem EHF-Cup in der vergangenen Saison. Damals hieß der Gegner in der dritten Quali-Runde ebenfalls Chambéry, jetzt treffen beide Teams bereits in Runde zwei aufeinander. Nach anfänglichem Schock für die Berliner – Petar Nenadic musste mit Daumenstauchung zu Hause bleiben – gab es zumindest eine positive Nachricht: Fabian Wiede konnte nach Schulterproblemen wieder spielen.

Die Partie begann ausgeglichen, in der ersten Halbzeit dominierten die Abwehrreihen und die Torhüter das Spiel. So stand bis zur siebten Minute lediglich ein 2:1 auf der Tafel. Christoph Reißky erhielt früh Spielanteile, genauso wie der immer besser in seine Form kommende Steffen Fäth. Dass die Abwehr der Berliner so gut stand, war ihr Glück – denn in der Offensive ging nicht viel. Nach Ballverlust von Reißky in der siebten Minute zeigte Silvio Heinevetter seine erste Glanzparade: Den französischen Konter parierte er mit der rechten Hand direkt am Boden.

Es schien zu diesem Zeitpunkt ein Duell der Hintermänner zu werden, denn auch der französische Torhüter Yann Genty zeigte, was er kann. Ein guter Pass von Wiede auf Kozina sorgte nicht etwa für ein Tor, sondern für eine Heldentat des Keepers, genauso wie im Angriff darauf, als Mattias Zachrisson frei von rechtsaußen vergab. Im Gegenzug konnten die Franzosen zwei Angriffe verwandeln, sodass es in der 9. Minute 4:1 stand. Die Füchse hatten eine Ausbeute von einem Treffer bei fünf Versuchen.

Die Berliner Abwehr zeigte jedoch weiterhin eine gute Leistung, sodass auch der Gastgeber aus Chambéry zumindest keine einfachen Tore erzielen konnte. Das große Problem des Richardsson-Teams war in den ersten 15 Minuten ausschließlich der Angriff – Wiede nach wie vor mit Schmerzen in der Schulter, Nenadic nicht dabei. Gerade Wiede sah man an, dass ihm etwas Kraft im linken Arm fehlte, als sein Versuch aus dem Rückraum (13.) im Winkel gefangen wurde.

Doch Silvio Heinevetter trumpfte immer mehr auf und parierte fünf aufeinanderfolgende Angriffe Chambérys, darunter auch einen Kontergegenstoß – diese Parade nutzen die Berliner in Person von Bjarki Elísson für einen eigenen Konter zum 4:2.

Den Anschlusstreffer zum 4:3 erzielte Hans Lindberg per Siebenmeter in der 16. Minute. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Berliner Abwehr vollends ins Spiel gefunden und seit neun Minuten keinen Gegentreffer mehr zugelassen. Aus dieser soliden Deckungsarbeit erspielten sie sich den Ausgleich – Ignacio Plaza Jiménez traf vom Kreis (18.), was Chambérys Trainer Ivica Obrvan zur Auszeit bewegte.

Ein technischer Fehler der Franzosen bescherte Berlin dann die Chance zur Führung, die Lindberg von rechtsaußen dankend annahm. Berlin hatte in zwölf Minuten einen 0:4-Lauf hingelegt – und in Minute 20 hatte Drago Vukovic die Zwei-Tore-Führung auf der Hand, warf jedoch frei vor dem Tor über die Latte. Stattdessen glich der Gastgeber per Siebenmeter zum 5:5 aus (21.).

Es folgten zwei Zweiminuten-Strafen, Berlin überstand sie ohne Schaden, Chambéry kassierte während der Unterzahl drei Gegentreffer, einen davon erzielte Heinevetter ins leere Tor. So stand es in der 25. Minute 6:9 aus Sicht des Gastgebers. Die Franzosen fanden kurz vor der Halbzeit überhaupt kein Mittel mehr, um durch die Berliner Abwehr zu brechen – Vukovic verwarf allerdings auch eine Fünf-Tore-Führung frei vom Sechser, Chambérys Keeper Genty lenkte den Ball gegen das Lattenkreuz.

Zumindest wurden die vier Tore aufrechterhalten, als Christoph Reißky in der 30. Minute einen Kurzeinsatz bekam und direkt verwandelte. Mit der Schlusssirene warf sich Heinevetter nochmals mit allem, was er hat, in den unteren rechten Winkel und hielt damit den mittlerweile zehnten Wurf. Halbzeitstand: 7:11.

"Es war ein hochklassiges Handballspiel, aber wir haben vor allem eine gute Defensive gezeigt. Mit drei Toren Vorsprung haben wir eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel.", sagte Füchse-Coach Erlingur Richardsson.

In Halbzeit zwei begannen Drux, Fäth und Reißky im Rückraum. Letzterer musste sich einen Wurf nehmen, Chambéry provozierte jedoch geschickt ein Stürmerfoul und traf per Konter zum 8:11. Nach einem erneuten Fehlwurf auf Seiten der Berliner stand es kurz darauf bereits 9:11.

Kozina scheiterte in der 33. Minute freistehend an Genty, doch Drux konnte sich den Ball geschickt zurückerobern, indem er einen Pass abfing. Lindberg lief den Konter, beging aber unter Bedrängnis Schrittfehler. Eine Minute später versenkte er den Ball dafür spektakulär aus spitzem Winkel per Dreher zum 10:12.

Zehn weitere Minuten verlief das Spiel ausgeglichen, mit einem leichten Vorteil für die Füchse, da sie konsequent ihre Zwei-Tore-Führung verteidigten. Bis Hans Lindberg in der 43. Minute einen Siebenmeter verwandelte und Heinevetter sich auf einen Wurf aus dem rechten Rückraum „draufsetzte“ und ihn so unkonventionell aber effektiv parierte. Zum 14:18 traf Lindberg eine Minute später (45.) – erneut per Strafwurf. Dies war sein fünfter Treffer, damit war er zu diesem Zeitpunkt bester Werfer der Partie.

Nachdem die Südfranzosen wieder auf zwei Tore herangekommen sind (17:19, 48. Minute), wechselte Erlingur Richardsson Füchse-Kapitän Petr Stochl ein. Heinevetter hatte zuvor drei unglückliche Tore kassiert. Doch durch Tore von Paul Drux, Fabian Wiede und Kresimir Kozina konnte sich Berlin erneut absetzen, 18:23 stand es sieben Minuten vor Schluss. Dies nahm Chambérys Trainer Obrvan zum Anlass, erneut eine Auszeit zu nehmen. Dies zeigte Wirkung, durch eine erstarkte Abwehr kamen die Gastgeber zu zwei Ballgewinnen und konnten schnelle Konter laufen (55.). Als Steffen Fäth aus dem linken Rückraum verwarf, bekam Chambéry sogar die Chance, wieder auf zwei Tore heranzukommen, Petr Stochl hielt jedoch das 20:23 fest.

Jetzt wurde es etwas hektischer, Kozina wurde vor den Augen des Schiedsrichters umgeschubst, als er den Ball beim französischen Freiwurf nicht sofort hergab. Chambérys Richardson freute sich offensichtlich kurz danach darüber, eine Zeitstrafe gegen Jakov Gojun provoziert zu haben. In Unterzahl kassierte Berlin so das 21:24.

54 Sekunden vor Schluss nahm Erlingur Richardsson seine letzte Auszeit, um etwas mehr Ruhe ins Spiel zu bringen. Mit Erfolg: sein Team spielte ruhig durch, bis Elísson den letzten Treffer für Berlin warf. Mit dem Schlusspfiff gelang aber auch den Franzosen noch ein Tor, sodass am Ende ein 22:25-Auswärtssieg auf der Anzeige stand.

Steffen Fäth zeigte sich nach Abpfiff glücklich über den Sieg: "Wir sind happy, hier gewonnen zu haben, auch wenn wir kein gutes Spiel gezeigt haben. Wir hatten viel zu viele Fehlwürfe. Das müssen und werden wir nächste Woche abstellen.", so der Rückraum-Linke.



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Zweite Herren lässt erneut Punkte liegen

Von Sebastian Butzke

Es geht noch immer nicht in meinen Kopf rein. Wieder vergeigen wir ein Spiel und lassen wichtige Punkte liegen. Es dreht sich um die Niederlage gegen den MTV Altlandsberg am Samstagabend. Wir verloren 21:29.

Es gibt nicht viel, das sich zum Spiel sagen lässt, da wirklich alles nicht nur an eine Katastrophe grenzte, sondern es tatsächlich auch eine war. Die Mannschaft konnte zu keinem Zeitpunkt in das Spiel finden, sodass dieses einfach wie ein Film an uns vorbei zog. Es wurde ein Ball nach dem anderen in unserem Tor eingenetzt, was durch komplett fehlende Bereitschaft fürs Abwehrspiel verursacht wurde. Im Angriff wurden ungefährliche, tranceartige Ballstaffetten gespielt, sodass es letztendlich für gerade einmal 21 Tore für uns reichte.

Mehr ist zu diesem Desaster nicht zu sagen als, dass wir eine Mannschaft sind, die noch immer nicht aufgewacht ist und nicht zeigt, was sie wirklich kann.



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A-Jugend gewinnt souverän gegen Hildesheim

Die A-Jugend der Füchse Berlin hat am Sonntagmorgen 31:22 (14:11) gegen die Eintracht Hildesheim gewonnen. Damit traf der nach wie vor ungeschlagene Tabellenführer auf den Tabellen-Achten der A-Jugend Bundesliga in der Staffel Nord.

Die Jungs von Trainer Bob Hanning begannen das Spiel sehr konzentriert und ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen, ob sie das Spiel ernst nehmen. Dazu kam eine starke Deckungsarbeit, die es den Gastgebern schwierig machte, zum Abschluss zu kommen. Außerdem hat der Mittelblock um Frederik Simak und Marc Schmitz gut funktioniert und richtige Lösungen für die meisten Situationen gefunden. So stand es nach zehn Minuten bereits 7:3 für Berlin.

Als dann einige Wechsel durchgeführt wurden, kam jedoch ein Bruch ins Spiel der Jungfüchse. Durchwechseln ohne Qualitätsverlust war an diesem Sonntag nicht ohne weiteres möglich. Anstatt das Ergebnis kontinuierlich auszubauen, ging es nur mit einem 14:11 aus Sicht der Gäste in die Halbzeitpause.

Und in dieser hat die Ansprache Wirkung gezeigt, denn die Berliner kamen stärker aus der Kabine, als sie hineingingen. Sie standen wieder stabil und spielten im Angriff stärker auf – sie bestimmten das Ergebnis, ohne dabei jedoch über die gesamte Spielzeit komplett zu überzeugen. Von einem 11:16 in der 33. Minute gelang Hannings Team über ein 14:21 (40.) der 22:31-Endstand.

Das insgesamt faire Spiel war leider geprägt von vielen Zeitstrafen, die den Fluss natürlich immer irgendwie stören. Das Schiedsrichtergespann war, bei allem Willen, es richtig zu machen, hauptsächlich mit sich selbst statt mit dem Handballspiel beschäftigt. Darunter litt die Partie etwas.

Bester Torschütze der Berliner war Frederik Simak mit acht Treffern, für Hildesheim traf Georgios Kolovos sechs mal. Dazu war die Torhüterleistung beider Hauptstadt-Keeper solide.

„Ich bin mit vielen Sachen einverstanden, die wir heute auf dem Feld gezeigt haben. Ich würde mir nur wünschen, dass wir mal über einen längeren Zeitraum eine konstante Leistung halten können.“, sagte Hanning nach dem Spiel.

Als nächstes steht am 15.10. erneut ein Auswärtsspiel für Hannings Team an, das dritte in Folge. Zu Gast beim THW Kiel steigt somit das erste Auswärts-Spitzenspiel der Saison, bevor es am 04.11. und 12.11. gegen Burgdorf und Flensburg (jeweils ebenfalls auswärts) erneut zu Kracher-Duellen kommt.



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B-Jugend landet Pflichtsieg gegen Neubrandenburg

Die B-Jugend der Füchse Berlin hat am Samstag gut in die Partie gefunden, die Abwehr stand sicher. "Die 6-0-Variante hat funktioniert.", sagte Trainer Fabian Lüdke nach Abpfiff. Dadurch gelangen den Gastgebern einige einfache Gegenstoßtore, die Loris Kotte und Lukas Kazimierski sicher verwandelten. Am Ende stand ein deutliches 26:11 auf der Anzeigetafel.

Zur Halbzeit konnten sich die Jungs so einen 14:6-Vorsprung erarbeiten. "Recht deutlich - alle Spieler konnten ihren Anteil nutzen. Leicht angeschlagene Spieler wie Niklas Trumpf und Tolga Durmaz wurden für kommende Aufgaben geschont."

In der zweiten Halbzeit wollte Neubrandenburg mit einem siebten Feldspieler für Probleme auf Seiten der Jungfüchse sorgen, doch auch hier wurde souverän und gut verteidigt. Im "Sechs gegen Sieben" haben die Berliner sogar weniger (fünf) Tore kassiert, als in der ersten Halbzeit (sechs).

"Potenzial sehe ich noch im Positionsangriff. Das ist mir zu statisch und nicht dynamisch genug. Die Abläufe werde ich in den nächsten Wochen vertiefen, sodass wir uns weiter steigern können.", so Lüdke.

Am Wochenende steht ein bedeutendes Turnier an für sein Team: das Werner-Seelenbinder Turnier. Hier geht es gegen andere Landesverbände, sodass Spiele zu erwarten sind, die die Jungfüchse ordentlich fordern sollten. Es findet von Freitag bis Sonntag im Sportforum Berlin statt.

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