09.09.2006 , 00:00:00 Uhr - Information - Olaf Nolden - handball-world.com

Bob Hanning: "Nur weil wir sagen, wir wollen aufsteigen, stehen die anderen nicht Spalier"

Bob Hanning hat Geld und Spieler besorgt, ab Sonntag muss er hoffen, dass sein Plan funktioniert. Seit dem 11. Juli bereiten sich die Füchse Berlin auf die neue Saison vor. Jörn-Uwe Lommel, der international erfahrene Trainer der Hauptstädter, hat dabei die Aufgabe gehabt, aus insgesamt 10 neuen und sechs verbliebenen Spielern eine schlagkräftige Einheit zu bilden. Wir sprachen mit Füchse-Manager Bob Hanning über die bevorstehende Saison und den anvisierten Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Herr Hanning, am Sonntag startet die neue Saison, die für die Füchse zur Aufstiegssaison werden soll. Wie ist ihre Stimmungslage vor dem ersten Spiel?

Hanning: Ich habe ein gutes Gefühl. Wir haben eine intensive Vorbereitung gemacht gegen sehr starke Gegner. Die Mannschaft konnte sich einspielen und wir sind ohne Verletzungen aus der Vorbereitung herausgekommen, was für eine gute Arbeit des Trainers spricht. Jetzt freue ich mich darauf, dass es endlich los geht.

Sie haben den Kader runderneuert, insgesamt zehn Spieler sind hinzugekommen, acht Spieler sind weg. Hat sich das neue Team schon gefunden?

Hanning: Wir brauchen natürlich noch etwas Zeit, bis die Mannschaft ihr volles Potenzial ausspielen kann. Aber in der Vorbereitung hat man gesehen, dass das alles schon sehr gut harmoniert. Der Trainer ist begeistert von der Einstellung der Spieler, alle haben das große Ziel vor Augen.

Und das heißt: Aufstieg. Könnte das nicht viel eher zu einer Blockade bei den Spielern führen und zu einer zusätzlichen Motivation des Gegners? Jetzt will doch jeder die Füchse ärgern.

Hanning: Unsere Mannschaft hat die Qualität zum Aufstieg, es wäre ja absurd, dann als Saisonziel nur einen einstelligen Tabellenplatz auszugeben. Wir wollten das Thema offensiv angehen. Wenn eine Mannschaft sagt, dass sie aufsteigen will, ist es doch nur gut für die anderen, bei denen ist der Druck weg. Den Gefallen haben wir ihnen getan. Und es gibt ja einige Teams, die eine ähnliche oder genauso hohe Qualität besitzen. Ahlen, Aurich, Emsdetten, Schwerin und Stralsund sehe ich in dieser Saison sehr weit vorne. Das sind alles sehr starke Gegner. Aber das macht die Liga ja auch spannend und das ist gut für die Zuschauer.

Aber am Ende stehen die Füche ganz oben, oder?

Hanning: Nur weil wir sagen, wir wollen aufsteigen, stehen die anderen ja nicht Spalier und lassen uns den Vortritt. Es wird eine harte Saison und es könnte besonders hinten raus schwer werden. Wichtig ist ja immer auch, dass man von schweren Verletzungen verschont bleibt.

Sie spielen die Heimspiele in der 8000 Zuschauer fassenden Max-Schmeling-Halle in Berlin. In der letzten Saison kamen im Schnitt 1.300 Zuschauer. Werden es diese Saison mehr?

Hanning: Das will ich hoffen. Derzeit nutzen wir die Halle aber auch nur zur Hälfte, der Oberrang mit seinen knapp 4000 Plätzen blieb bisher geschlossen. Wir spüren aber schon, dass das Interesse an uns wächst, die großen Zeitungen begleiten uns sehr intensiv. Ich glaube aber, dass mit dem sportlichen Erfolg auch die Zuschauerresonanz wachsen wird, In dieser Stadt tummeln sich um die 180 Erstligisten der unterschiedlichsten Sportarten, da muss man sich - zumal als Zweitligist - seinen Platz hart erarbeiten. Die Berliner können aber aktiv mitwirken an unserem Projekt und uns auf dem Weg in die erste Liga begleiten. Aufzusteigen kann ja auch Spaß machen.

Den ersten Schritt in diese Richtung kann Ihre Mannschaft am Sonntag gegen Bernburg machen, das sich gerade erst im Pokal gegen einen Oberligisten blamiert hat. Das sieht auf dem Papier nach einem klaren Erfolg aus.

Hanning: Bernburg hatte im Pokalspiel fünf Verletzte zu beklagen, das kompensiert kein Team so einfach. Wir rechnen allerdings damit, dass am Sonntag um 16.00 Uhr alle Spieler auflaufen werden. Der Trainer hat sich und unsere Mannschaft auf das komplette Bernburger Team vorbereitet. Im übrigen beginnt jedes Spiel bei Null und ist selten vergleichbar. Gegen die Bernburger haben wir uns in der letzten Saison sehr, sehr schwer getan, am Sonntag muss bei uns schon viel klappen, damit wir einen gelungenen Saisonstart hinlegen können.

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