20.12.2015 , 20:21:00 Uhr - Information - SvN

Spannung bis zum Schluss - Füchse verlieren hauchdünn gegen Flensburg

Die Füchse Berlin konnten sich am Sonntag nicht mit 2 Punkten für eine starke Mannschaftsleistung belohnen. In der Max-Schmeling-Halle mussten sie sich in einem hochspannenden Spiel mit 26:27 (13:15) der SG Flensburg-Handewitt geschlagen geben. Bester Torschütze des Abends vor 8868 Zuschauern war Petar Nenadic mit zwölf Treffern.

In einer von Beginn an emotionalen Partie setzte Mattias Zachrisson den ersten Treffer des Abends. Doch im direkten Gegenzug kam Holger Glandorf im Rückraum in Wurfposition, um die Begegnung direkt wieder auszugleichen. Darauf folgten gleich mehrere Minuten Abwehrkampf. Düchse-Torhüter Petr Stochl war direkt im Spiel, parierte unter anderem einen Siebenmeter gegen den treffsicheren Anders Eggert. Auf der Gegenseite machte es Petar Nenadic mit seinem Strafwurf gegen Mattias Andersson besser und brachte die Hausherren nach sechs Minuten erneut in Führung. In der Folge zeichneten sich die Füchse durch eine starke Defensive aus. Der nächste Ballverlust von Flensburg folgte, so dass Jakov Gojun den Gegenstoß zum 3:1 verwandelte. Flensburg blieb jetzt entweder an der gut sortierten 6:0-Deckung der Füchse hängen oder fand in Petr Stochl seinen Meister. Tor um Tor zog Berlin davon, ehe Jesper Nielsen nach schnellen Pässen am Kreis freigespielt wurde und das 8:4 (13.) erzielte. Die Max-Schmeling-Halle glich bereits jetzt einem Tollhaus, vor allem auch wegen der nachfolgenden Aktion: Stochl gelangen beim Siebenmeter inklusive Nachwurf gegen Kentin Mahé zwei Paraden.

Das Momentum war auf der Berliner Seite. Doch Flensburg ließ mit der Antwort nicht lange auf sich warten. Nun kombinierten die Nordlichter besser und übten viel Druck aus der zweiten Reihe aus. Dazu wurde erstmals Henrik Toft Hansen sehenswert am Kreis freigespielt. Weil die Füchse darüber hinaus zwei Chancen ungenutzt ließen, kam Lasse Svan zu zwei Tempogegenstößen für die SG, so dass Füchse-Trainer Erlingur Richardsson nach sechszehn Minuten die Auszeit nahm. Berlin tat die kurze Pause gut, auch wenn Holger Glandorf das zwischenzeitliche 8:8 markierte. Die Füchse wechselten jetzt Tönnesen und Elisson auf der rechte Seite ein, wodurch frischer Wind in die Offensivbewegung gebracht wurde. Durch Nenadic und Vukovic warfen sich die Hausherren wieder in Front, bei Flensburg sorgten aber Hampus Wanne und Petar Djordjic schnell wieder für den 11:11-Ausgleich. In einer kampfbetonten aber fairen Begegnung nutzte Flensburg bis zur Halbzeitpause die kommende Schwächephase von den Füchsen aus. Weil die Hauptstädter mehrere Ballverluste durch Fehlpässe und Stürmerfouls hinnehmen mussten, konterten die Flensburger erfolgreich mit Rasmus Lauge und Lasse Svan. Diese Zwei-Tore-Führung (13:15) konnte die SG mit einem sich steigernden Mattias Andersson im Tor halten und mit der besseren Ausgangsposition in die Pause gehen. 

Wie auch im ersten Durchgang blieb die Begegnung nach dem Seitenwechsel schnell und emotional. Innerhalb weniger Minuten sorgen die Füchse wieder dafür, dass dieses Topspiel spannend blieb. Weil Lasse Svan früh die Zeitstrafe kassierte, kam Kentin Mahé zwar als zusätzlicher Feldspieler auf das Parkett, doch Flensburg kam nicht durch den Berliner Block. Zwei Gewaltwürfe von Fabian Wiede und zwei Strafwürfe von Petar Nenadic egalisierten zunächst den Spielstand. Selbst als die Füchse in Unterzahl gerieten, sah Drago Vukovic kurzzeitig eine Lücke und brachte den Ball zum 19:18 (42.) im Tor unter. Eine Viertelstunde vor dem Ende stand das Spiel auf des Messers Schneide: Anders Eggert und Petar Djordjic sprangen für Flensburg in die Bresche, die Füchse aber schienen die Partie an sich zu reißen. Das bereits zehnte Tor von Petar Nenadic und ein Gegenstoß von Fabian Wiede ermöglichten die Zwei-Tore-Führung. Toft Hansen, Djordjic und Glandorf führten bis zur 50. Spielminute den erneuten Ausgleich herbei.

Die letzten Minuten brachen an, Berlin legte vor, Flensburg glich umgehend aus. In einer Begegnung auf Augenhöhe kam es jetzt auf die entscheidenden Momente und letzten Kraftreserven an. Rasmus Lauge setzte hier die wichtigen Impulse als doppelter Torschütze für Flensburg. Obendrein war Mattias Andersson auf den Punkt da und stellte seine Weltklasse gegen Vukovic unter Beweis. Die Nerven behielten die Gäste ebenfalls im Angriff: Nach einer schnellen Kreuzung gelang das Anspiel auf Toft Hansen am Kreis, der den Flensburgern in dieser wichtigen Phase die Zwei-Tore-Führung bescherte. Die Auszeit der Füchse folgte umgehend.

Berlin hatte derweil eine Lebensversicherung, die sie im Spiel hielt. Drei Minuten vor Schluss verkürzte Nenadic per Siebenmeter mit seinem zwölften Treffer auf 25:26 und hielt die Hoffnungen der der Gastgeber am Leben. Der eingewechselte Silvio Heinevetter parierte zudem, bevor Fabian Wiede im Gegenzug von halbrechts trocken zum 26:27 abzog (59.). Die Halle kochte, die Spannung erreichte ihren Höhepunkt. Holger Glandorf kam jetzt nur unter Bedrängnis zum Wurf und setzte diesen über das Tor. Berlin hatte noch eine Chance zum Ausgleich, doch Flensburg war schnell in die Deckung zurück geeilt und ließ nichts mehr zu. Eine Sekunde vor dem Ende bekamen die Hausherren noch einmal einen Freiwurf zugesprochen, doch diesen setzte Petar Nenadic rechts am Tor vorbei, so dass die Füchse in einem hochspannenden Spiel knapp dem Favoriten aus Flensburg unterlagen.

"Ich bin mit dem Auftritt der Mannschaft mehr als zufrieden", sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning nach dem Abpfiff. "Wir haben ein paar schwierige Wochen hinter uns, aber ich glaube, dass die Gespräche und personellen Entscheidungen ihre Wirkung gezeigt haben. Das war eins unserer absolut besten Spiele. Flensburg hat wirklich gut gespielt, aber wir haben eine gute Abwehrleistung gezeigt, und ich freue mich drauf, im neuen Jahr, wenn Paul Drux zurück kommt, den Kampf um die Europapokalplätze aufzunehmen", so Hanning weiter. 

Torschützen: Nenadic (12), Wiede (5), Vukovic (4), Gojun (2), Nielsen (2), Zachrisson (1)

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