28.09.2014 , 17:37:00 Uhr - Information - ATz

13 Tore von Nenadic reichen nicht gegen Hannover

Die Füchse Berlin mussten in dieser Woche die zweite Niederlage hinnehmen. Mit 28:29 (13:16) verloren die Berliner Handballer gegen die Recken aus Hannover. Die mittlerweile vier Ausfälle konnten nicht kompensiert werden und ein ganz starker Auftritt von Petar Nenadic (bester Werfer mit 13/4 Toren) allein reichte nicht, um die Punkte vor 6.487 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle zu halten. 

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der beide Mannschaften abwechselnd in Führung gehen konnten, stach bei den Gästen aus Hannover ein Rückkehrer heraus. Denn in Sven-Sören Christophersen setzte ein früherer Berliner die Akzente im Aufbauspiel vom TSV Hannover-Burgdorf. Zusammen mit Kai Häfner dirigierte Christophersen die Angriffsversuche und war bereits früh zweimal selbst aus der hinteren Reihe erfolgreich. Dennoch hatten die Füchse Berlin bis zur 20. Minute leicht die Nase vorn.

Bei den Hausherren dominierte erneut Petar Nenadic als Tormaschine, fünf Treffer gingen im ersten Durchgang auf sein Konto. Ebenso kämpferisch und mit verbesserter Treffsicherheit präsentierte sich Mattias Zachrisson, der neben zwei Treffern auch auf Nenadic auflegte. Der Serbe erzielte das 13:10 für die Hausherren, bis dato sah alles nach einem souveränen Auftritt der Füchse Berlin aus.

Allerdings schlichen sich bei den Berlinern, wie bereits bei der überraschend hohen Auswärtsniederlage in Minden, vermehrt Fehler im Passspiel ein. Der Ausfall von mittlerweile vier Spielern, von denen drei eine zentrale Rolle in der Abwehr einnehmen, konnte nicht kompensiert werden. Richtig Feuer fing die Begegnung allerdings kurz vor der Halbzeitpause: Hannover nutzte die Nachlässigkeiten der Füchse aus, entweder durch Lars Lehnhoff mit sicher verwandelten Siebenmetern oder dank eines Gegenstoßes von Joakim Hykkerud. Plötzlich erzielten nur noch die Gäste die Tore, das Spiel wurde auf den Kopf gestellt. Weiteren Anteil an der Serie der Hannoveraner hatte Schlussmann Martin Ziemer, der mit glänzenden Reflexen seinen Kasten für mehr als neun Minuten dicht machte. Bis zur Pause konnten die Gäste so einen eigenen 13:16-Vorsprung erarbeiten. 

Mit dem Wiederanpfiff änderte sich zunächst wenig von den Spielanteilen, Hannover startete mit zwei Treffern und setzte sich ab. Die Füchse mussten ihren lange verlorenen Rhythmus wieder finden. Nach insgesamt mehr als zwölf Minuten ohne eigenen Erfolg konnte Jungstar Paul Drux die Hauptstädter erlösen. Dieses Erfolgserlebnis schien die Truppe aufgerüttelt zu habe, zumindest konnte der Rückstand dank einer verbesserten 6:0-Abwehr und effektiveren Torausbeute verkürzt werden. Darüber hinaus ging Hannovers Yannik Draeger mit Rot vom Platz, als er Petar Nenadic im Gesicht erwischte und niederstreckte. Die darauffolgende Überzahl nutzten die Berliner.

Ebenso bezeichnend für die neu aufkeimende Willenskraft der Füchse galt die folgende Szene: Martin Ziemer parierte abermals für Hannover, diesmal gegen Fredrik Petersen. Doch ein Berliner hatte noch einmal nachzusetzen und gab die Chance nicht verloren, es war Kapitän Iker Romero. Der Spanier setzte am Kreis zum Hechtsprung an, bekam seine rechte Hand an den Ball und kämpfte ihn über die Linie zum 18:20. Die Füchse waren wieder dran, das Publikum tobte und verwandelte die Max-Schmeling-Halle in ein Tollhaus. Allerdings blieb die erhoffte Mauerbildung in der Defensive aus, Hannover konnte sich zumeist Strafwürfe erarbeiten, welche allesamt vom sicheren Lars Lehnhoff verwandelt wurden.

Zwei Tore führten die Hannoveraner fünf Minuten vor dem Ende, dann trat Petar Nenadic an die Siebenmeterlinie für Berlin. Eine Täuschung, ein Wurf, ein großer Jubelschrei - Treffer Nummer 12 für den Serben und der direkte Anschluss für Berlin. In der Folge nahm Gästetrainer Christopher Nordmeyer die Auszeit. Vasko Sevaljevic bekam anschließend nach kurzer Pass-Stafette den Ball und setzte ihn noch rechtzeitig vor dem Zeitspiel-Pfiff an Silvio Heinevetter vorbei zum 29:27.

Berlin stand unter Zugzwang, musste unbedingt treffen, um noch eine Chance auf einen Punktgewinn zu haben. Dies gelang zunächst auch, Nenadic kürte seine überragende Leistung mit dem 13. Treffer. Allerdings sollte der direkte Anschluss den letzten Funken Hoffnung darstellen. Die Gäste standen selbst kurz vor dem vorentscheidenden Treffer, fünfzehn Sekunden vor Schluss ging der Ball allerdings am Tor vorbei. Letzte Möglichkeit für Berlin: Fabian Wiede kam von halbrechts zum Wurf, warf diesen aber über das Gehäuse von Martin Ziemer. Damit nahmen beim 28:29 die Recken die Punkte mit nach Hannover. 

Torschützen: Nenadic 13/4, Drux, 3, Petersen 3, Zachrisson 3, Wiede 2, Nielsen 2, Romero 1, Igropulo 1 

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