17.11.2011 , 05:44:00 Uhr - Information - SvN

Füchse müssen sich Veszprem geschlagen geben

Die Füchse Berlin konnten sich im dritten Heimspiel in der VELUX EHF Champions League nicht gegen den ungarischen Meister durchsetzen: Der Hauptstadtclub verlor mit 24:29 (13:15) gegen den MKB Veszprem KC. Vor rund 7000 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle erzielte am Mittwochabend Torsten Laen (5) die meisten Treffer für den Bundesligisten, der seine zweite Niederlage im fünften Spiel der Königsklasse kassierte. Bei Veszprem war Mirsad Terzic (7) am erfolgreichsten.

Vor Beginn der Partie herrschte eine gedämpfte Stimmung, der tragische Tod des Schiedsrichtergespanns Methe/Methe am vergangenen Freitag schockte die Handballfamilie sowohl deutschlandweit, als auch international. Beide Mannschaften liefen mit Trauerfloor in die 6.623 Zuschauer gefüllte Max-Schmeling-Halle ein, in der auf das übliche Show-Programm verzichtet wurde. Direkt mit dem Anpfiff wurde eine Schweigeminute eingelegt.

Die Anfangsphase war danach geprägt von einer konzentrierten Spielweise der Füchse, die dank einer starken Abwehrleistung und zwei früher Paraden von Silvio Heinevetter mit dem 4:2 nach zehn Minuten einen guten Start hinlegten. Allerdings versäumten es die Hausherren in den darauf folgenden Minuten ihren Vorsprung auszubauen. Durch einige Fehler beim Abschluss der Berliner nutzten die Gäste aus Ungarn unterdessen ihre Möglichkeiten geschickt aus und gingen kurzzeitig mit 6:7 in Führung (15.).

Es entwickelte sich zunächst eine Partie auf Augenhöhe zwischen den ambitionierten Teams, in der die Führung stetig wechselte. Weiterhin ließen die Hausherren gute Möglichkeiten liegen, mehrmals verhinderten Pfosten und Latte Treffer der Hausherren. Füchse-Kapitän Torsten Laen bot indessen mit seinem vierten Treffer zur 12:11 Führung der Berliner erneut eine starke Leistung in einem Champions League Spiel, während in der 26. Spielminute auf der anderen Seite Rückraumspieler Mirsad Terzic mit seinem bereits fünften Treffer erneut den Ausgleich markierte. Die Gäste, bei denen nun auch Carlos Perez seine Durchschlagskraft unter Beweis stellte, legten danach vor und und nahmen in der richtungsweisenden Partie ein 15:13 mit in die Kabinen.

Nach dem Beginn der zweiten Halbzeit scheiterten die Berliner gleich mehrfach am überragenden Torhüter Mirko Alilovic, der den Gästen des öfteren zum Ballbesitz verhalf und Gegenstöße einleitete. Mehrere Male parierte der kroatische Schlussmann in beeindruckender Manier die freien Wurfversuche von Ivan Nincevic und Co., sodass sich die Ungarn nach 41 Spielminuten mit 20:17 absetzen konnten. Die Gastgeber taten sich sichtlich schwer, Deckung und Alilovic waren nur schwer zu überwinden. Doch die Hauptstadthandballer steckten nicht auf und kämpften sich erneut heran. Durch den  verwandelten Siebenmeter von Bartlomiej Jaszka stellten die Berliner den Anschlusstreffer zum 21:22 her (50.).

Die heimischen Fans hofften auf eine Wende, doch Veszprém zog mit zwei schnellen Gegenstößen erneut auf drei Tore davon. Am Ende konnten die Berliner die zweite Heimniederlage in der VELUX EHF Champions League nicht mehr verhindern. Die Erfahrung als Serienteilnehmer in internationalen Wettbewerben zahlte sich für Veszprem aus. Auch wenn das Spiel bereits verloren war, bekam ein Jungfuchs seinen ersten Einsatz bei den "Großen": Kenji Hövels, Kapitän und Deutscher Meister der A-Jugend der Füchse, feierte sein Profi-Debüt. In erster Linie war der ungarischer Schlussmann Alilovic mit zahlreichen abgewehrten Großchancen der Sieg-Garant der Gäste. Die Füchse verloren die Begegnung am Ende mit 24:29. Das Rückspiel findet bereits am Samstag nächster Woche in Veszprem statt.

Stimmen zum Spiel:

Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin):
Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, waren mit Kopf und Herz nicht voll dabei. Freie Würfe, Gegenstöße, Siebenmeter: Das sind Kleinigkeiten, die wir besser machen müssen und gegen so einen Gegner können wir nicht so viele Chancen wie heute auslassen. Wir sind nicht zufrieden mit unserer Leistung.

Lajos Mocsai (Trainer MKB Veszprém):
Die letzten fünf Tage haben wir uns nur auf die Füchse vorbereitet und haben gut in der Abwehr gestanden. Auch unser Torhüter hat eine starke Leistung gezeigt. Wir sind sehr froh mit dieser Basis und einer guten Tabellenposition nach dem Sieg.

Markus Richwien (Rechtsaußen Füchse Berlin):
Es war schade, dass wir zuvor nicht die leichten Chancen ausnutzen konnten. Wir hätten zu dem Zeitpunkt mit einigen Toren in Vorsprung liegen können. So mussten wir fast die ganze Zeit einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen und konnten nicht das umsetzen, was wir uns erhofft hatten.

Ferenc Ilyés (Rückraum Links MKB Veszprém):
Unsere Abwehrarbeit heute sehr gut und die Torwartleistung hat uns in eine gute Situation gebracht. Im Angriff haben wir oft in wichtigen Momenten die Tore gemacht und konnten uns somit gegen ein gutes Füchse Team durchsetzen.

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