09.11.2011 , 00:59:00 Uhr - Information - RoM

Füchse mit erstem Heimsieg gegen Flensburg - 33:30 (18:12)

Lange Zeit hatten die Füchse Berlin beim Heimsieg über die SG Flensburg-Handewitt wenig Mühe, am Ende wurde es aber noch einmal eng. Die Gäste fanden lange Zeit keine Mittel, erst als sie selbst ihre Abwehr umstellten konnten sie das Spiel nochmals eng gestalten. Bei den Gästen feierte Viktor Szilagyi nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback, aber auch er konnte den Berliner 33:30 (18:12) Erfolg nicht verhindern, bei dem Iker Romero zehn Treffer erzielte. Die Füchse tauschen damit den Tabellenplatz mit Flensburg. 

Trotz der kurzen Vorbereitungszeit überraschten die Hausherren mit einer ungewohnten Deckungsformation. Füchse-Coach Dagur Sigurdsson verzichtete komplett auf seine erprobte 6:0-Abwehr stattdessen agierten bis zu drei Abwehrspieler noch vor der Freiwurflinie. Damit sollten vor allem die Flensburger Rückraumakteure Holger Glandorf und Lars Kaufmann aus dem Spiel genommen werden und das Konzept ging relativ schnell auf. Zunächst hatte zwar Flensburg den besseren Start, die gegnerische Abwehrformation verunsicherte die Gäste aber zunehmend. In der achten Minute kann Bartlomiej Jaszka die Berliner beim 4:3 erstmals in Führung bringen. 

Im weiteren Spielverlauf perfektionierten die Füchse ihre Abwehrformation, statt Jaszka ging nun Colja Löffler auf die vorgezogene Position. Flensburg kam nicht zum Zug, verlor häufig den Ball. Die Berliner kamen so mehrfach zu Tempogegenstößen, bei denen sich vor allem Löffler auszeichnete. Bereits mit seinem dritten Treffer zum 9:5 zwang er dann Flensburgs CoachLjubomir Vranjes zur Auszeit. Die Gäste, bei denen Spielmacher Viktor Szilagyi sein Comeback feierte, konnten in der Folge zumindest den Rückstand konstant halten. 

In der Schlussphase des ersten Durchgangs zogen die Hausherren dann aber nochmals ihr Spiel an, weder im Angriff noch in der ungewohnten Abwehr leisteten sie sich Fehler. Die Flensburger dagegen konnten die Lücken in der offensiven Berliner Abwehr nicht nutzen, vor allem Lars Kaufmann im linken Rückraum wurde immer wieder erfolgreich ausgebremst und daran gehindert Akzente zu setzen. Das sehenswerteste Tor des Spiels ging unterdessen auf das Konto des zweiten Berliner Kreisläufers Evgeni Pevnov: Zwar konnte er sich nach einem Pass von Iker Romero nicht gegen seine beiden Gegenspieler durchsetzen, mit einem blinden Rückhandwurf konnte er Mattias Andersson aber trotzdem überwinden und den 18:12-Pausenstand markieren. 

Auch nach der Pause hielten die Berliner an ihrem Erfolgsrezept fest. Dann jedoch der Schreck bei den Hausherren, als ihr zentraler Spieler Bartlomiej Jaszka auszufallen drohte. Doch nach einer gut zehnminütigen Behandlungsphase sollte er aber später - durchaus überraschend - wieder aufs Spielfeld zurückkehren. Bis dahin übernahm Iker Romero die Regie, setzte zwei Mal Sven-Sören Christophersen in Szene und traf selbst im Tempogegenstoß zum 21:13. 

Der Trainer der Flensburger, Ljubomir Vranjes, setzte alles auf eine Karte und wählte jetzt auch eine offensive Abwehr - nahm fast durchgehend zwei Akteure der Füchse aus dem Spiel. Das Risiko wurde belohnt, Tor um Tor holten die Gäste wieder auf, allen voran Anders Eggert, Thomas Mogensen und Holger Glandorf. Als Glandorf in der 47. Minute gar zum 26:24 verkürzte, hatten die Nordlichter in rund vierzehn Minuten bereits sechs Tore aufgeholt. Sigurdsson blieb nur noch die Chance mit einer Auszeit zu reagieren und Jaszka zurück ins Spiel zu bringen. Dazu wurde die Abwehr vorübergehend auf die klassische 6:0-Variante umgestellt und damit die weitere Aufholjagd der Gäste zunächst einmal gestoppt. 

Anders Eggert markierte dann mit einem Gegenstoß und seinem siebten Treffer den 28:27-Anschlusstreffer. Das Spiel wurde zunehmend hitziger, die Füchse zogen wieder auf zwei Tore davon, doch Kaufmann fand nun Lasse Svan Hansen am Kreis, der das 30:29 nachlegte. Flensburg deckte nun sogar drei Füchse eng, doch die Hausherren ließen den Ausgleichstreffer nicht zu - auch dank der Routine und Erfahrung des glänzend aufgelegten Iker Romero. Sechzig Sekunden vor Schluss parierte Silvio Heinevetter den Strafwurf des bis dahin makellosen Strafwurfschützen Anders Eggert und sorgte damit für die Vorentscheidung. Den Schlußtreffer erzielte dann Iker Romero, der mit seinem zehnten Treffer zum 33:30 seine Leistung krönte. Damit besiegten die Füchse Berlin die Flensburger erstmalig in eigener Halle. Bislang konnte im Fuchsbau nur ein Punktgewinn gegen die Schleswig-Holsteiner gefeiert werden.

Stimmen zum Spiel:

Dagur Sigurdsson - Trainer Füchse Berlin
Wir haben heute hochverdient gewonnen. Die erste Halbzeit war eine der besten, die wir bislang gespielt haben. Colja Löffler und Iker Romero sind gleich von der Bank optimal ins Spiel gekommen. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.

Ljubomir Vranjes - Trainer SG Flensburg/Handewitt
Mit der ersten Hälfte kann ich nicht zufrieden sein. 18 Tore zu bekommen ist einfach zu viel, unsere Torhüter hatten keinen guten Tag. In der ersten Hälfte haben wir zu viele einfache Gegentore bekommen. In der zweiten Halbzeit standen wir dann in der Abwehr besser, aber am Ende hat Berlin verdient gewonnen.

Bob Hanning - Geschäftsführer Füchse Berlin
Die Bundesliga ist unser Hauptgeschäft, daher war dieser Sieg sehr wichtig. Es war schon immer für uns klar, dass man solche Spiele gewinnen muss, um im nächsten Jahr wieder europäisch spielen zu können. 

Holger Kaiser - Geschäftsführer SG Flensburg/Handewitt
Wir haben die Big Points heute einfach nicht gemacht. Ich bin trotzdem zufrieden mit der sensationellen Leistung meiner Mannschaft, wenn man die nicht vorhandene Vorbereitung auf das Spiel bedenkt. Die Füchse Berlin sind uns aktuell einfach 1-2 Jahre voraus, wir sind eine Mannschaft die noch in der Entwicklung steckt.

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