22.03.2011 , 21:22:00 Uhr - Spielbericht - RM - handball-world.com

Ohne Punkte aber mit deutlicher Leistungssteigerung in Mannheim

Mit 32:33 (16:16) mussten sich die Füchse bei den Rhein-Neckar Löwen geschlagen geben. Die Rückreise müssen sie damit zwar ohne Punkte antreten, zeigten aber eine deutliche Leistungssteigerung. Über 60 Minuten boten sie dem CL-Teilnehmer Paroli, lagen im ersten Durchgang kurzzeitig sogar mit vier Toren in Führung. In der Schlussphase bestand dann nochmals die Chance auf wenigstens einen Punkt, am Ende hatten aber die Hausherren das nötige Quentchen Glück. Erfolgreichste Torschützen waren Markus Richwien und Michal Kubisztal mit jeweils sieben Treffern.

Zum direkten Duell um den dritten Tabellenplatz empfingen die Rhein-Neckar Löwen die Füchse Berlin. Nachdem die Löwen im bisherigen Saisonverlauf hinter den Berlinern standen, hatten sie nun ausgerechnet im direkten Vergleich die Chance den begehrten Champions League-Platz zu erobern. Nach einem wenig überzeugenden 27:24-Auswärtssieg am vergangenen Sonntag beim DHC Rheinland standen die Löwen vor eigenem Publikum ebenso unter Erfolgsdruck wie die Füchse nach der deutlichen 22:35-Heimniederlage gegen den HSV Hamburg.

Beide Teams gingen von Beginn an engagiert zu Werke und vernachlässigten vor lauter Torewerfen die eigene Abwehr. Den ersten Treffer erzielte ausgerechnet Alexander Petersson, der Isländer wird im Sommer 2012 von Berlin nach Mannheim wechseln. Nach dem 2:2 durch Karol Bielecki in der zweiten Minute geriet das Spiel beider Teams dann allerdings ins Stocken, die Kontrahenten erinnerten sich an die notwendige Abwehrarbeit.

Nach kurzer Führung der Hausherren nutzten die Füchse mit einem fehlerfreien Überzahlspiel die Chance zum Ausgleich, auch sie waren jetzt in der Abwehr stabiler. Nachdem die Gäste allerdings, wieder in Überzahl, in Führung gingen, agierten die Löwen überhastet und schlossen zu früh ab. Mit Silvio Heinevetter hatten die Füchse zudem zunächst den besseren Torhüter, erst im weiteren Spielverlauf konnte der eingewechselte Slawomir Szmal in seinem ersten Spiel nach seiner Meniskusoperation seinem Team einen Rückhalt bieten.

Bis dahin hatte sich das Team von Dagur Sigurdsson allerdings schon auf 14:10 abgesetzt, sein isländischer Landsmann Gudmundur Gudmundsson sah sich in der 23. Minute zur Auszeit genötigt. Anschließend brachte vor allem Grzegorz Tkaczyk mit Einzelaktionen sein Team wieder heran, mit einem Dreher beim Strafwurf verkürzte wenig später Uwe Gensheimer auf 14:15. Auch bei seinem dritten Strafwurf war Gensheimer erfolgreich, zuvor hatte Berlins Mark Bult etwas zu beherzt zugepackt und sein Team unnötig in Unterzahl gebracht. Noch einmal hatte Michal Kubisztal die Chance die Führung der Berliner zu verteidigen, doch der Pole rannte sich in der Löwen-Abwehr fest. Nachdem Zarko Sesum beim letzten Angriff vor der Pause gestoppt wurde, konnte Gensheimer so mit dem vierten Strafwurf zum 16:16 für ein Unentschieden zum Seitenwechsel sorgen.

Das Spiel blieb auch im zweiten Durchgang lange Zeit offen, gerade in den ersten zehn Minuten wechselte mehrfach die Führung. Nachdem beide Mannschaften durch Zeitstrafen in Unterzahl agieren mussten, versuchten die Rhein-Neckar Löwen mit einer offensiven Abwehr die Angriffsbemühungen der Gäste zu stören. Absetzen konnten sich die Hausherren dann allerdings erst durch weitere Einzelaktionen von Grzegorz Tkaczyk, der immer wieder die Gäste überraschte und neben Bjarte Myrhol bester Spieler der Löwen war.

Beim 26:22 hatte Dagur Sigurdsson dann genug gesehen, in der 47. Minute zückte der Berliner Trainer die grüne Karte. Es blieb ausgeglichen, damit blieb aber auch der Rückstand für die Gäste bestehen. Während es die Löwen mehrfach verpassten den Sack vorzeitig zuzumachen, konnten die Gäste den Rückstand nicht mehr weiter verkürzen - auf beiden Seiten stieg die Fehlerzahl. In den Schlussminuten gerieten die Hausherren dann aber nochmals ernsthaft unter Druck.

Beim 29:26 hatten die Löwen noch Glück, dass sich Michal Kubisztal nicht durchsetzen konnte und Gensheimer den Tempogegenstoß zum 30:26 verwandelte. In der 58. Minute parierte dann der zwischenzeitlich eingewechselte Petr Stochl aber einen freien Wurf von Gensheimer und seine Mannen hatten beim 28:30 die Chance auf ein Tor zu verkürzen. Kapitän Torsten Laen vertändelte jedoch den Ball auf dem Weg nach vorne und ermöglichte Patrick Groetzki den Gegenstoß zum 31:28.

Noch war die Partie allerdings nicht entschieden, beide Mannschaften entschieden erneut einvernehmlich die Abwehrarbeit einzustellen. Im schnellen Tempo wurden in den verbleibenden beiden Minuten die Angriffe abgeschlossen. Die Löwen suchten die Entscheidung, die Füchse den Anschluss - da aber beide Teams keinen gegnerischen Angriff abwehren konnten blieb der Abstand bestehen. Vierzig Sekunden vor Schluss verkürzte Kubisztal beim Strafwurf dann aber auf 31:32.

Die Gäste wollten nun die minimale Restchance nutzen und ließen Patrick Groetzki frei zum Wurf kommen. Eine mögliche Parade Stochls hätte den Berlinern noch eine letzte Chance auf den Ausgleich eröffnet. Doch der junge Löwe traf zum 33:31 und Peterssons vierter Treffer zum 32:33 war dann zehn Sekunden vor Schluss zum spät um in der Folge noch einen Punkt zu erzielen. Jubel gab es so bei den Löwen, die an den Füchsen vorbei auf den dritten Platz in der Tabelle ziehen konnten.

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