24.11.2009 , 22:18:00 Uhr - Spielbericht - RM - handball-world.com

Füchse erkämpfen sich Auswärtssieg in Balingen

Erstmals kamen die Füchse beim HBW Balingen-Weilstetten zu einem Auswärtssieg. Nach den beiden Unentschieden in den vergangenen Spielzeiten setzten sie sich am Abend mit 24:23 (12:12) beim südlichsten Bundesligisten durch. Es wurde das erwartet schwere Spiel, die Füchse präsentierten sich allerdings von Beginn an hellwach und legten immer wieder vor und setzten damit den Gegner unter Druck. Dennoch blieb es bis zum Schluss spannend und erst nach einem vergegebenen direkten Freiwurf lagen sich die Füchse in den Armen und feierten den Sieg.

Die Erwartung ihrer Zuschauer konnten die Gastgeber zunächst allerdings nicht erfüllen. Gerade die Abwehr als Prunkstück der HBW zeigte sich extram lückenhaft und konnte von den Gästen problemlos überwunden werden. Dort stand nach seiner Bauchmuskelzerrung wieder Mark Bult im rechten Rückraum, auf Halblinks begann Sebastian Schneider. Außerdem waren Petr Stochl und Stian Vatne ins Aufgebot zurückgekehrt. Von Beginn an machte die Berliner Offensive Druck, bei den Gastgebern kam hinzu, dass neben der Abwehr auch Torhüter Nikola Marinovic nicht ins Spiel fand. Bereits nach wenigen Minuten wurde er von Ivan Zoubkoff abgelöst, der sein zweites Spiel für die Schwaben bestritt.

Die Füchse, bei denen Mark Bult den ersten Siebenmeter warf, konnten sich bis auf 8:3 absetzen. Dann nutzte jedoch Balingen die erste Überzahl, um den Rückstand zu verkürzen. Bereits in der 15. Minute gab es die zweite Zeitstrafe für Konrad Wilczynski, in der Folge erzielte Philipp Müller den Ausgleich zum 9:9. Auch beim 10:10 konnten die Hausherren nochmals ausgleichen, verpassten allerdings die Führung. In der Schlussphase des ersten Durchgangs bestimmen nun wieder die Gäste das Spiel, vergeben jedoch klare Chancen. Damit konnte Benjamin Herth in der 30. Minute mit einem Strafwurf zum 12:12-Pausenstand ausgleichen.

Nach dem Wiederanpfiff erzielte dann Daniel Sauer die erste HBW-Führung zum 13:12, auf der Gegenseite glich allerdings Markus Richwien sofort wieder aus. Bereits in der 34. Minute musste HBW-Trainer Dr. Rolf Brack zudem auf Frank Ettwein nach dessen dritter Zeitstrafe verzichten. Bei den Füchsen steigerte sich nun auch Torhüter Silvio Heinevetter, die Berliner nutzten neun torlose Minuten der HBW, um von 14:14 auf 19:14 davon zu ziehen. Nacheinander trafen Jaszka, Wilczynski, Strand, Kubisztal und Richwien, so dass bereits ab der 44. Minute Brack mit Felix Lobedank einen siebten Feldspieler einsetzte.

Während die Hausherren damit den Druck auf die Gäste erhöhten und sich Tor um Tor wieder herankämpfen, konnten auch die Berliner von der taktischen Maßnahme ihres Gegners profitieren. Markus Richwien gelang ein Ballgewinn in der Abwehr und seinen Tempogegenstoß konnte er mit dem Wurf zum 22:18 ins freie Tor abschließen. Als dann auch noch Dennis Willke beim 19:22 frei an Füchse-Keeper Silvio Heinevetter scheiterte, schien die Partie vorentschieden.

Doch Balingen gab zu keiner Phase des Spiels auf, der 18. Tabellenplatz täuschte über durchweg enge Spiele im bisherigen Saisonverlauf hinweg. In der 55. Minute traf Benjamin Herth mit einem Strafwurf zum 21:23, die Zeitstrafe gegen Füchse-Spielmacher Bartlomiej Jaszka nutzte Markus Wagesreiter eine Minute später zum 22:23-Anschlusstreffer. Nachdem Konrad Wilczynski im Österreicherduell frei an Nikola Marinovic scheiterte, zückte Füchse-Coach Sigurdsson die grüne Karte. Nach der Auszeit kam Balingen sofort wieder in Ballbesitz, verpasste allerdings den Ausgleich.

Nach einem Block in der Abwehr liefen Wilczynski und Laen gemeinsam den Tempogegenstoß, der Österreicher legte auf den Dänen zum 24:22 ab. Noch einmal erzielte Philipp Müller für Balingen den Anschlusstreffer, der HBW profitierte in der Folge auch von einem Berliner Schrittfehler. Mit einem Foul unterband dann Torsten Laen die erste Welle, es verblieb nur noch eine Sekunde. Die ließ der HBW herunterlaufen und versuchte sein Glück mit einem direkten Freiwurf. Der Wurf von Felix Lobedank ging allerdings knapp am Berliner Tor vorbei. Die Aufholjagd und der Kampfgeist der HBW Balingen-Weilstetten wurden einmal mehr nicht belohnt, während die Füchse die erste Hürde überwunden haben, um die beiden Spiele zuvor vergessen zu machen.

Stimmen zum Spiel:

Dagur Sigurdsson, Trainer Füchse Berlin:
Wir haben verdient gewonnen, auch wenn es das erwartet schwere Auswärtsspiel war. Ich bin froh, dass wir die Nerven behalten haben. Besonders die Abwehrleistung war heute herausragend.

Bob Hanning, Geschäftsführer Füchse Berlin:
Wir sind heute überglücklich über den Sieg in diesem schweren Spiel. Der Sieg gibt der Mannschaft hoffentlich die Stabilität und die Motivation für die kommenden Spiele.

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